Weltcup Lochner gewinnt Viererbob in St. Moritz - Zittern um Kalicki
Vier Bobrennen, vier Siege. Die Natureisbahn in St. Moritz war klar in deutscher Hand. Lochner schlägt Friedrich gleich zweimal. Allerdings muss eine Weltmeisterin um die Heim-WM bangen.
St. Moritz - Die Kampfansage von Johannes Lochner im Bob-Mekka St. Moritz hätte nicht deutlicher ausfallen können.
Gut sechs Wochen vor der Heim-Weltmeisterschaft in Winterberg schlug der für Stuttgart startende Berchtesgadener den zweimaligen Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich erst im Zweierbob und legte dann 24 Stunden später in der Königsdisziplin Viererbob nach.
Mit Startbestzeit (4,98 Sekunden) seiner Crew Florian Bauer, Erec Bruckert und Georg Fleischhauer nahm Lochner dem langjährigen Dominator insgesamt eine Zehntelsekunde nach zwei Läufen ab und holte sich den dritten Saisonsieg im großen Schlitten. Dritter wurde der Lette Emils Cipulis. Adam Ammour vom BRC Thüringen kam auf Platz neun.
„Gibt nichts Schöneres“
„Mega geil, ich bin so happy, dass wir hier noch Bobfahren dürfen, es gibt nichts Schöneres als hier zu gewinnen - außer am Königssee“, sagte der Bayer Lochner und fügte an: „Endlich konnte wir im zweiten Lauf am Start nachlegen, was sonst der Franz immer macht.“ Der Sachse haderte: „Wir haben überall ein bisschen liegengelassen. Wir waren am Start nicht in der Lage, vorn mitzumischen und haben in der Bahn nicht gezeigt, was wir können.“
Bei den Frauen feierte Laura Nolte nach ihrem Sturz bei der WM im Vorjahr eine erfolgreiche Rückkehr. Mit Neele Schuten siegte sie im Zweierbob mit einem winzigen Vorsprung von acht Hundertstelsekunden vor Lisa Buckwitz und Lauryn Siebert. Die für den BSC Winterberg startende Nolte, die im Monobob in Führung liegend noch von Buckwitz (BCR Thüringen) abgefangen wurde, baute mit dem zweiten Saisonsieg ihre Führung im Gesamtweltcup aus. „Wir sind überglücklich, denn die Woche war ein emotionales Auf und Ab nach der WM im letzten Jahr“, sagte die Zweierbob-Olympiasiegerin von Peking.
Weltmeisterin Kim Kalicki aus Wiesbaden verletzte sich, nachdem sie mit Leonie Fiebig im ersten Durchgang noch Startbestzeit geschoben hatte. Mehr als Platz sieben war nicht drin. „Kim hat sich was in den Beuger geschossen, mal sehen, wohin die Reise geht. Morgen ist erstmal MRT. Im Fokus steht die WM, mal sehen wie wir das hinbekommen“, sagte Fiebig.