Frühere Europameisterin Klosterhalfen hat an Olympia-Abstinenz zu knabbern
Nach ihrem Infekt ist Konstanze Klosterhalfen wieder zurück im Training. Nicht in Paris laufen zu können, macht ihr zu schaffen.
Kienbaum - Der Verzicht auf die Olympischen Spiele in Paris schmerzt die frühere 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen noch immer sehr. Die Teilnahme abzusagen, sei unglaublich schwierig für sie gewesen. „Generell waren die vergangenen Monate nicht einfach“, erklärte die 27 Jahre alte Leverkusenerin in einer Kolumne für die „Mediengruppe Münchner Merkur/tz“.
Keine Norm
Klosterhalfen war es in der ersten Jahreshälfte nicht gelungen, die Qualifikationszeit für die 10 000 Meter zu laufen. Für die Europameisterschaften in Rom sagte sie als Titelverteidigerin über 5000 Meter ab, weil ihr ein Infekt über lange Zeit zu schaffen machte.
„Ich habe alles versucht. Immer wieder. Ich dachte, ich müsse noch mehr trainieren. Aber es ging einfach nicht. Einmal bin ich losgelaufen und musste mit dem Bus zurückfahren“, berichtete die einstige WM-Dritte über 5000 Meter.
Sie habe nicht in das oberste Performance-Level hineinlaufen und ihre Trainingsergebnisse nicht abrufen können. „Einige Körperwerte waren erhöht. Ich wusste nicht, was los ist. Bis heute ist die genaue Ursache des Infekts nur schwer auszumachen. Die Behandlung war deshalb nicht einfach“, erklärte Klosterhalfen weiter.
Neuer Betreuer
Seit dem Mittwoch vergangener Woche absolviert sie ein dreiwöchiges Höhentrainingslager in St. Moritz. Dabei unterstützt wird sie dort nun von Dan Lorang, der große Erfolge als Trainer in Triathlon und Radsport feierte.
„Wir verstehen uns menschlich gut und ich schätze ihn sehr“, sagte Klosterhalfen. „Er hat eine wissenschaftliche Perspektive. Daten zu haben, die belegen, dass gewisse Belastungen physisch nicht möglich sind, und nicht der Kopf der Grund dafür ist, hat mir Sicherheit und Halt gegeben.“
Die Spiele von Paris will die Olympia-Achte von Tokio aus der Ferne verfolgen, nachdem sie eigenen Worten zufolge lange unentschlossen war. „Erst dachte ich, ich blende sie komplett aus. Aber irgendwie sind sie etwas ganz Besonderes und stehen für das, was ich täglich lebe. Viele Menschen, die ich kenne, nehmen teil. Und deswegen werde ich mir natürlich Olympia anschauen.“