Tennisstar bei Sommerspielen Kerber für Verbandsjob offen - Mentorenrolle wäre „Spaß“
Angelique Kerber hat auch nach dem Ende ihrer Profikarriere Lust auf Tennis - wenn auch in einer anderen Funktion.
Paris - Angelique Kerber wird nach dem Ende ihrer Karriere dem Tennis treu bleiben und kann sich eine Rolle als Mentorin vorstellen. „Das wäre auf jeden Fall eine Aufgabe, die mir Spaß machen würde“, sagte die 36-Jährige bei den Sommerspielen in Frankreich. „So viel Erfahrung, die ich gesammelt habe über die Jahre, so viele Auf und Abs, durch die ich gegangen bin, das würde ich extrem gern weitergeben.“
Auch den Trainerjob schließ die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin nicht komplett aus. „30 Wochen auf Tour, das schaffe ich nicht noch mal. Besonders auch, weil ich die Kleine habe, weil ich auch Mama bin, aber einige Wochen, warum nicht?“, sagte Kerber.
Ihre Tochter Liana kam Ende Februar 2023 zur Welt. „Ich glaube, die Kleine freut sich von uns allen am allermeisten“, meinte Kerber dazu, dass sie nun nicht mehr zum Training müsse und ihr Kind nicht mehr mit zu den Turnieren schleppe.
Kerber mahnt im deutschen Damen-Tennis zu Geduld
In einem dramatischen Drei-Satz-Match hatte Kerber in Paris den Sprung ins Halbfinale der Olympischen Spiele ganz knapp verpasst und ihre glorreiche Laufbahn damit beendet. Der Präsident des Deutschen Tennis Bunds, Dietloff von Arnim, bot ihr bereits an, dass er sich freuen würde, wenn sie im Verband eine Funktion übernehme.
„Das höre ich mir gern an“, meinte Kerber, die in Polen eine Tennis-Akademie hat und zudem Turnierbotschafterin in Bad Homburg ist. „Ich werde definitiv nicht nur zu Hause sitzen und nichts tun. Das bin ich nicht“, ergänzte sie zu ihrer Zukunft.
Im deutschen Damen-Tennis wird Kerber ein großes Erbe hinterlassen. Ähnliche Erfolge, wie sie die ehemalige Nummer eins der Welt mit dem Triumph bei den Australian Open und US Open 2016 sowie in Wimbledon 2018 feierte, sind nicht absehbar.
„Wir haben viele junge, die gut spielen, aber man muss geduldig sein. Es wird schon vielleicht eine kleine Lücke entstehen“, sagte Kerber. „Ich bin mir sicher, dass, vielleicht nicht morgen, aber wenn ein bisschen Zeit vergeht, auch die eine oder andere deutsche Spielerin oben wieder dabei sein wird.“
Kerber freut sich nun, erst einmal eine Weile ihre Zeit zu genießen. Paris wird Kerber nach ihrem Ausscheiden im Viertelfinale nicht direkt verlassen. Neben offiziellen Terminen plant sie, noch Wettbewerbe im Schwimmen und Beachvolleyball zu besuchen.