Radsport Kämna auch nicht zur Vuelta - Team will Vertrag verlängern
Der Radprofi gewann schon Etappen bei der Tour, dem Giro und der Vuelta. Nach seinem schweren Sturz benötigt er noch Zeit. Es laufen trotzdem Vertragsgespräche. Was wird aus Schachmann?
Florenz - Der mehrmalige Etappensieger Lennard Kämna wird nach seinem schweren Sturz im Frühjahr in diesem Jahr wohl keine Grand Tour mehr bestreiten. „Bei einer dreiwöchigen Rundfahrt sehe ich Lennard eher nicht nach dem verpassten Training und den verpassten Rennen. Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Jahr wieder einen Einstieg schaffen“, sagte Teamchef Ralph Denk vom Red-Bull-Rennstall der Deutschen Presse-Agentur.
Für die Tour de France wäre Kämna ohnehin nicht vorgesehen gewesen, als letzte große Rundfahrt wäre im August noch die Vuelta möglich gewesen.
Kämna, der bereits Tagessiege bei der Tour, dem Giro d'Italia und der Vuelta eingefahren hat, war im April im Trainingslager auf Teneriffa mit einem Auto kollidiert und hatte dabei unter anderem ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und einer Lungenprellung erlitten. „Es läuft in der Reha ganz gut. Er ist im Performance Center von Red Bull. Wir hoffen, dass er im Herbst Rennen fahren kann“, ergänzte Denk.
Kämna soll verlängern - Schachmann vor dem Aus?
Unabhängig von der Verletzung würde das deutsche Team den Vertrag mit Kämna gerne verlängern. „Er hat viel für das Team getan. Uns ist bewusst, dass Lennard ein Rennfahrer ist, der für andere Mannschaften interessant sein könnte. Ich würde mich freuen, wenn er sich für uns entscheidet. Er sieht ja auch, dass wir All in gehen und ihn bei den ganzen Reha-Maßnahmen bestmöglich unterstützen“, sagte Denk.
Komplizierter ist die Situation beim zweimaligen Deutschen Meister Max Schachmann, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen in den letzten Jahren kaum zur Geltung kam und dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. „Prinzipiell habe ich die Haltung, wenn ein Rennfahrer dieses Niveau mal hatte und dementsprechend bezahlt wird, ist es für mich eigentlich keine Option, ihn in der Mannschaft zu behalten und das Gehalt zu reduzieren. Das haben wir noch nie gemacht. Es soll ja vorwärts gehen“, erklärte Denk: „Am besten wäre, Max gewinnt die nächsten Monate ein paar Radrennen. Dann können wir über einen guten Vertrag sprechen.“ Beim Giro d'Italia habe er bereits gezeigt, dass er vielleicht zurückkommen kann.