Ehrungen Julius-Hirsch-Preis geht nach Leipzig, Karlsruhe und Bonn
Der Deutsche Fußball-Bund verleiht den diesjährigen Julius-Hirsch-Preis am 13. Oktober in München. Preisträger sind ein Bildungsprojekt, ein Fanclub und ein Traditionsverein.
Frankfurt/Main - Ein Leipziger Bildungsprojekt, ein Fanclub aus Karlsruhe und ein Fußball-Amateurverein aus Bonn erhalten in diesem Jahr den Julius-Hirsch-Preis. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt/Main mit. Eine acht Personen umfassende Jury unter Leitung des DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf entschied über die Vergabe der Auszeichnungen. Der seit 2005 vergebene Preis, der an den in Auschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch erinnert, wird am 13. Oktober in München verliehen.
„Mein Dank und Respekt gehören allen Preisträgern und den mehr als 130 Bewerberinnen und Bewerbern. Auch im 20. Jahr seines Bestehens zeigt der Julius Hirsch Preis eindrucksvoll, dass der Fußball so viel mehr ist als ein Spiel. Er steht mitten in der Gesellschaft“, sagte Neuendorf.
Erster Preis nach Leipzig
Den ersten Preis erhält das Bildungsprojekt „Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF)“ für seine Arbeit, Ehrenamtliche und Spieler in Amateurvereinen für Diskriminierungsformen und Vorurteile zu sensibilisieren und eine offene und vielfältige Vereinskultur zu stärken.
Den zweiten Preis bekommt der Fanclub „Blau-Weiss statt Braun“. Der Fanclub wurde von KSC-Anhängern im Jahr 2000 als Reaktion auf den Abstieg in die Regionalliga und das Aufkommen rechter Fangruppierungen in der Kurve des damaligen Wildparkstadions gegründet. Laut seiner Bewerbung setzt sich der Fanclub für einen bunten Fußball ein, der „nicht von braunen Kameraden übernommen“ werden soll.
Dritter Preisträger ist der Traditionsverein F. C. Hertha Bonn 1918. Der Verein initiierte 2022 eine Fußball-AG für geflüchtete Kinder in einer Erstaufnahmeeinrichtung, um über Sprachbrücken hinweg den von Krieg, Flucht und Vertreibung traumatisierten Kindern Ablenkung und ein Stück Heimat durch den Fußball in der fremden Umgebung zu geben.