Pferdesport Hauchdünn: Werth verpasst den sechsten Weltcup-Sieg
Als Favoritin reitet die erfolgreichste Reiterin der Welt beim Weltcup-Finale ein. Doch sie reitet am Titel vorbei.
Riad - Dressurreiterin Isabell Werth hat beim Weltcup-Finale ihren sechsten Titel knapp verpasst - und nahm es gelassen. „Das war wirklich eng, das war aufregend“, kommentierte die 54-Jährige aus Rheinberg. Sie erhielt in Riad für ihren Kür-Ritt mit Quantaz 81,404 Prozent und landete nur auf Platz drei.
Der Sieg ging an den Schweden Patrik Kittel mit Touchdown (81,661). Zweite wurde die Dänin Nanna Skodborg Merrald mit Don Olymprio, die für ihren Ritt 81,429 Prozent erhielt. „Das gab es auf dem Podium noch nie, drei so eng beieinander“, sagte Werth und lachte dabei.
„Ich bin zufrieden, denn nach dem ersten Tag war es nicht leicht“, meinte Werth. Am Mittwoch im Grand Prix hatte ihr Quantaz Probleme bereitet. „Er hat ein bisschen gefremdelt mit der Atmosphäre“, sagte Werth. Nicht ins Viereck ritt Doppel-Weltmeisterin Charlotte Fry, weil ihr Pferd Everdale Blut am Maul hatte.
Rath auf Rang vier, Netz Fünfter
Für das zweitbeste deutsche Ergebnis beim Final-Turnier in Saudi-Arabiens Hauptstadt sorgte Matthias Alexander Rath. Der 39 Jahre alte Reiter aus Kronberg kam mit Destacado auf Rang vier (77,850). „Er hat sich sehr gut angefühlt“, sagte Rath, dessen elfjähriges Pferd am Mittwoch noch Schwächen gezeigt hatte. „Er ist noch jung, da kommt noch mehr.“
Final-Debütant Raphael Netz kam direkt dahinter. Der 25 Jahre alte Reiter, der in wenigen Tagen von Tuntenhausen nach Moosburg zieht, landete bei seiner Premiere mit Camelot (76,482) auf Rang fünf.
Überschattet wurde der vorletzte Tag des Turniers vom Tod eines Pferdes. Chromatic BF war nach dem Wettkampf am Donnerstagabend in die Ställe zurückgekehrt und unerwartet zusammengebrochen, wie der Weltverband mitteilte. Das Pferd der US-Reiterin Jill Humphrey wurde laut Mitteilung sofort vom Veterinärpersonal des amerikanischen Verbandes und den FEI-Tierärzten versorgt, konnte aber nicht mehr wiederbelebt werden.
In Übereinstimmung mit den FEI-Veterinärbestimmungen wurden bereits Proben entnommen, hieß es weiter. Es werde eine vollständige Obduktion des 13 Jahre alten Wallachs durchgeführt.