Handball-Bundesliga Flensburg kämpft gegen Magdeburg um die Spitzenposition
Tabellenzweiter gegen Titelverteidiger. Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt empfangen den SC Magdeburg. Die jüngste Statistik spricht für die Gäste.
Flensburg/Magdeburg - Der Tabellenzweite trifft auf den Titelverteidiger. Wenn die SG Flensburg-Handewitt am Samstag (15.42 Uhr/Dyn und ARD) den SC Magdeburg empfängt, erlebt die Handball-Bundesliga am sechsten Spieltag ihren nächsten Höhepunkt. Sollten die Flensburger ihr Heimspiel gewinnen, würden sie die aktuell führende MT Melsungen wieder überholen und den Vorsprung auf den Double-Gewinner aus Magdeburg auf drei Punkte ausbauen.
Vor dem Spitzenduell ist der gegenseitige Respekt groß. „Flensburg ist in dieser Saison die Mannschaft, die am konstantesten performt hat. Sie hat verspüren lassen, auf welcher Mission sie ist“, sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert. Der 42-Jährige weiß auch um die Wucht, die das Publikum in der am Samstag ausverkauften Flensburger Arena entfalten kann: „Das ist eine der am schwersten zu bespielenden Hallen in Deutschland oder sogar in ganz Europa.“
Flensburgs Coach Nicolej Krickau gab das Lob an den Gast zurück. „Magdeburg ist der beste Gegner. Die spielen mit verdammt viel Geduld und bestrafen jeden Fehler“, sagte der 37-jährige Däne.
Kurze Nacht in Magdeburg
Noch am Donnerstagabend waren die Magdeburger gegen den polnischen Spitzenclub Industria Kielce in der Champions League gefordert - und verpatzten beim 26:27 die Generalprobe. Nach einer kurzen Nacht ging es mit dem Bus in den hohen Norden. Eine praktische Vorbereitung auf den Gegner gab es nicht. Nur per Video konnte Wiegert seine Schützlinge einstellen. Das Rezept dabei: „Wir müssen versuchen, am Spieltag, gegen welches Trikot auch immer, all in zu sein. Das ist für die Spieler eine mentale Mammutaufgabe.“
Personell haben beide Teams Probleme. Zwar hat sich die Schulterverletzung von Johannes Golla, die sich Flensburgs Kapitän am Dienstag beim 42:25 gegen MRK Sesvete aus Kroatien zum Auftakt der European League zugezogen hatte, nicht als allzu schwerwiegend herausgestellt. Hundertprozentig sicher ist der Einsatz des deutschen Nationalmannschaftskapitäns aber nicht. „Es ist möglich, dass er spielt, aber er hat nicht trainiert“, sagte Krickau.
Bei den Magdeburgern fehlen weiter die Langzeitverletzten Felix Claar und Tim Hornke. Auch Matthias Musche war zuletzt im Liga-Spiel gegen Frisch Auf Göppingen (31:24) und beim Königsklassen-Auftritt gegen Kielce nicht dabei. Der „Sport Bild“ sagte der Linksaußen zu seinen Achillessehnenproblemen: „Das Ding ist halt A, dass niemand auf der Welt weiß, wie schnell diese Entzündung rausgeht. Und B, wenn du jetzt eine Belastung draufpackst, wie sehr sich das verschlimmert.“
Jüngste Statistik spricht gegen die Gastgeber
Die Statistik der jüngeren Vergangenheit sieht den SC Magdeburg im Vorteil. Die Elbestädter gewannen die drei letzten Duelle mit den Norddeutschen. Dazu gehört auch der 32:29-Auswärtssieg aus dem April dieses Jahres. Dieser Erfolg war ein Meilenstein auf dem Weg zum Titelgewinn. Wiegert und Co. möchten diesen Coup wiederholen, Krickau und die Seinen ihn dagegen mit aller Macht verhindern.