Skifliegen Ex-Skispringer Schmitt: Bis zu 280 Meter möglich
Wo ist die Grenze beim Skifliegen? Die 253,5 Meter von Stefan Kraft werden seit Jahren nicht überboten. Martin Schmitt kann sich vorstellen, dass es noch ein gutes Stück weiter geht.
Planica - Der ehemalige Weltklasse-Skispringer Martin Schmitt kann sich vorstellen, dass der Skiflug-Weltrekord in Zukunft noch deutlich verbessert wird. Bei den 253,5 Metern des Österreichers Stefan Kraft müsse noch nicht Schluss sein, sagte Schmitt der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonfinale in Planica.
„Wenn man die Schanzen größer bauen und den Hang länger ziehen würde, könnte man sich schon vorstellen, mit ähnlichen Geschwindigkeiten noch einmal zehn, 20, 30 Meter weiter fliegen zu können“, sagte Schmitt. Es sei aber immer die Frage, „ob das sein muss“.
„Eigentlich am Limit“
Schmitt hält die Schanzen mit dem derzeitigen Reglement für ausgereizt und „eigentlich am Limit“. Um noch größere Weiten zu ermöglichen, wären für den 46 Jahre alten Schwarzwälder einschneidende Änderungen notwendig. „Man könnte eine Flugschanze bauen, die Richtung 270 oder 280 Meter geht. Das ist aber eher Zukunftsmusik. Man müsste keine neue Anlage bauen, aber es wären gewisse Erdarbeiten an den bestehenden Anlagen notwendig“, erläuterte Schmitt, der vor 25 Jahren in Planica erstmals den Gesamtweltcup der Skispringer gewann.
Krafts Weltrekord-Flug fand im März 2017 im norwegischen Vikersund statt. In der Folge sprang der Österreicher Gregor Schlierenzauer ein Jahr später in Planica noch einmal 253,5 Meter, griff danach aber in den Schnee. Bei den Frauen verbesserte die Norwegerin Silje Opseth vor einer Woche in Vikersund die Bestmarke auf 230,5 Meter. Einen Sprung auf 236,5 Meter hatte sie zuvor im Probedurchgang nicht stehen können.