Fußball EuGH-Urteil: Infantino gelassen - Faeser gegen Super League
Der FIFA-Präsident nimmt das Super-League-Urteil des Europäischen Gerichtshofs gelassen zur Kenntnis. Die Bundesinnenministerin lobt die Haltung der deutschen Clubs.
Berlin - Für den Fußball-Weltverband FIFA hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Super League aus Sicht von Verbandspräsident Gianni Infantino keine weiterreichenden Folgen.
„Bei größtem Respekt vor dem Europäischen Gerichtshof ändert das heutige Urteil eigentlich nichts. Historisch gesehen organisieren wir die besten Wettbewerbe der Welt und das wird auch in Zukunft so sein“, erklärte Infantino in einer Mitteilung.
Der EuGH hatte geurteilt, dass die FIFA und der europäische Dachverband UEFA andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen sowie Vereinen und Spielern die Teilnahme nicht verbieten dürfen. In dem Streit war es um Pläne einiger Spitzenclubs für eine europäische Super League gegangen. Das Urteil bedeute nicht zwangsläufig, dass die Super League genehmigt werden müsse, erklärten die Richter auch.
„Wir werden weiterhin die spektakulärsten, wettbewerbsfähigsten und bedeutungsvollsten Turniere der Welt veranstalten und unsere Einnahmen nutzen, um den Fußball in allen Teilen der Welt durch Solidaritätsprogramme zu fördern, die sicherstellen, dass die weniger Privilegierten von diesen Top-Wettbewerben profitieren“, betonte Infantino. Dies werde die FIFA wie immer in enger Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsverbänden, den Konföderationen und allen Interessenvertretern zum ausschließlichen Nutzen des Fußballs tun.
Faeser lobt Haltung der deutschen Clubs
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mahnte in den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Urteil und nannte eine weitere Kommerzialisierung des Fußballs den falschen Weg. „Wer das nicht erkennt, verliert die Fans, von deren Leidenschaft der Fußball lebt. Ich freue mich, wenn deutsche Vereine klar sagen, dass sie bei einer Super League nicht mitmachen würden“, sagte Faeser. „Wer den Fußball liebt, will keine Super League.“