Nach der WM in Lenzerheide Biathlon-Männer mit Olympia-Sorgen: „Abstände sind riesig“
Eine Staffel-Medaille hübscht die WM-Bilanz der deutschen Männer in der Schweiz auf. Wenn die Biathleten aber an Olympia in einem Jahr denken, wartet noch sehr viel Arbeit.

Lenzerheide - Die deutschen Biathlon-Männer sorgen sich mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 um ihre Leistungsfähigkeit. „Die Abstände sind riesig und das ist nichts, was mich als Verantwortlichen zufriedenstellen kann“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling nach dem Ende der Weltmeisterschaft in Lenzerheide: „Daran müssen wir arbeiten, das müssen wir analysieren. Und das müssen wir in den Griff kriegen - gerade mit der wenigen Zeit bis Olympia.“ In weniger als einem Jahr beginnen die Spiele mit den Biathlon-Wettbewerben im italienischen Antholz.
Wie schon vor zwei Jahren beim Heimspiel in Oberhof holten die Männer bei der WM in der Schweiz in den vergangenen beiden Wochen keine Medaille in den vier Einzelrennen. Insgesamt reichte es sogar nur zu einem Top-Ten-Platz durch Philipp Horn, der im Einzel Siebter wurde. Die erste Staffel-Medaille seit fünf Jahren sei zwar ein schöner Erfolg und „grandios“ gewesen, doch die Bronze-Plakette spiegele analytisch gesehen die Kräfteverhältnisse bei den Skijägern derzeit auch gut wider.
Norweger selbst mit dem Fernglas nicht zu sehen
„Die Norweger sind mit dem Fernglas eigentlich nicht mehr zu sehen, die Franzosen haben auch einen Riesen-Abstand und wir waren dann eben die Besten der Klasse drei“, sagte Bitterling. Gold-Gewinner Norwegen lief in der Staffel ungefährdet zum Sieg, auch die Franzosen mussten keine Gefahr von hinten fürchten, dahinter kämpfte eine Gruppe um Platz drei. An diesem Tag habe Deutschland den Kampf mit mehr als eineinhalb Minuten Rückstand für sich entscheiden können.
Zufrieden ist beim DSV mit dem Abschneiden der Männer bei der WM aber niemand so richtig. „Wir haben da mehr Potenzial, aber wir bringen es einfach nicht auf die Straße. Das zieht sich seit einiger Zeit wie ein roter Faden durch“, sagte Bitterling. Der Sprint sei aus seiner Sicht „indiskutabel“ gewesen, sagte Bitterling. Einzelne Leistungen seien aber auch immer wieder sehr gut gewesen. Schon den ganzen Winter hatten schwache Schießleistungen bessere Resultate gekostet, das war auch bei der Weltmeisterschaft ein Problem.