Sportpolitik Athletenvertretung zeigt sich nach Ampel-Aus besorgt
Durch das Regierungschaos sorgt sich der Verein Athleten Deutschland um den Spitzensport. Die Athletenvertretung fordert, dass die Reformvorhaben trotzdem schnell umgesetzt werden.
Berlin - Nach dem Aus der Ampelkoalition befürchtet der Verein Athleten Deutschland negative Auswirkungen auf den Spitzensport. „Gerade im Sinne der Athletinnen und Athleten, deren Karrieren kurz und fragil sind, ist es entscheidend, dass die vereinbarten Reformen konsequent und zügig umgesetzt werden“, teilte die Athletenvertretung mit.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch wenige Stunden vor dem Bruch der Ampel den Entwurf für ein erstes Sportfördergesetz beschlossen. Dieser muss allerdings noch vom Bundestag verabschiedet werden.
Kernstück des Sportfördergesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur zur Verteilung der Fördermillionen. Athletenvertreter kritisierten den von der Bundesregierung beschlossenen Entwurf scharf und forderten unter anderem, dass mit dem Kaderstatus individuelle Absicherungsansprüche im Gesetz gegenüber der Agentur verankert werden.
Athleten Deutschland: Aufbruchstimmung spürbar gewesen
In der nationalen Sportpolitik sei in den vergangenen beiden Jahren dennoch eine Aufbruchstimmung wie selten zuvor spürbar gewesen, teilte der Verein mit. „Insbesondere der Schutz der Athletinnen und Athleten vor Gewalt und Missbrauch darf jetzt auf keinen Fall der veränderten politischen Lage zum Opfer fallen. Daher hoffen wir, dass es zu keinen Verzögerungen beim Aufbau des Zentrums für Safe Sport kommt.“
Das Potenzial, die Spitzensportförderung des Bundes gesetzlich zu verankern, sei ungebrochen, hieß es. „Ein erfolgreiches Sportfördergesetz 2.0, für das eine neue Regierung erneut Anlauf nehmen sollte, muss die zentralen Anliegen der Athletinnen und Athleten allerdings von Beginn an im nötigen und möglichen Umfang berücksichtigen – darunter die gesetzliche Verankerung einer Existenzsicherung, die Achtung ihrer Mitbestimmungsrechte und die Gewährleistung wirksamer Schutzmechanismen sowie fairer Arbeitsbedingungen.“