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Handball-Bundesliga 111. Nord-Derby: Kiel gegen Flensburg „Spiel der Spiele“

Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt schaffen den Einzug in das Pokal-Viertelfinale. Nun steht in der Bundesliga der 111. Nord-Klassiker an. Für beide Clubs geht es um viel.

Von Stefan Flomm, dpa 15.11.2024, 11:02
Der THW Kiel will Revanche für die Derby-Heimniederlage aus der vergangenen Saison.
Der THW Kiel will Revanche für die Derby-Heimniederlage aus der vergangenen Saison. Axel Heimken/dpa

Kiel/Flensburg - Eine proppevolle Arena und zwei ewige Rivalen im Aufwind: Nur vier Tage nach dem Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals treffen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag (14.00 Uhr/Dyn und NDR) im brisanten Nord-Duell aufeinander. Im 111. Schleswig-Holstein-Derby geht es für beide Schwergewichte um mehr als nur einen Erfolg in der Handball-Bundesliga.

„Das ist das Spiel der Spiele in Deutschland. Man merkt die Bedeutung: Das Spiel strahlt schon seit Wochen voraus“, stellt der Kieler Geschäftsführer Viktor Szilagyi klar und ergänzt: „Was vorher war und was danach kommt, zählt nicht. Am Sonntag geht es darum, all in zu gehen.“ Und SG-Geschäftsführer Holger Glandorf findet: „Das Derby braucht keinen besonderen Aspekt. Am Ende geht es auch nur um zwei Bundesliga-Punkte, die aber emotional so viel mehr sind. Das Spiel ist etwas Besonderes.“

In der Tabelle hecheln sowohl die Kieler als auch die Flensburger aktuell den führenden Teams hinterher. Der THW liegt mit 12:6 Zählern einen Rang und einen Punkt hinter der sechstplatzierten SG. Der Verlierer des Nord-Klassikers kann seine Meisterschaftsambitionen für diese Spielzeit wohl schon frühzeitig aufgeben.

SG hat keine Furcht vor der Wucht der Kieler Arena

Die Kieler Arena wird mit mehr als 10.000 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Sorgen vor der Atmosphäre macht sich Holger Glandorf nicht: „Die Wucht der Halle kann, genauso wie bei uns, ein Faktor sein. Aber die Spieler sind so erfahren, dass sie damit klarkommen.“

Bewiesen haben das die Flensburger zuletzt beim 110. Derby, das den Kielern noch in besonders bitterer Erinnerung sein wird. Im März dieses Jahres kassierten die „Zebras“ beim 26:33 die höchste Liga-Niederlage in eigener Halle. Für die Flensburger war es der 40. Sieg über den THW. In der Gesamtbilanz liegt der Rekordmeister - bei fünf Unentschieden - mit 65 Erfolgen noch deutlich vorn.

Pokal-Erfolge sollen Selbstvertrauen geben

Die Erfolge im Pokal-Achtelfinale sollen beiden Clubs das nötige Selbstvertrauen geben. „Jetzt genießen wir ein paar Minuten den Moment und bereiten uns dann auf den nächsten Klassiker vor, in dem wir wieder mit Energie und mentaler Stärke unsere beste Saison-Heimleistung zeigen müssen“, sagte THW-Trainer Filip Jicha nach dem umkämpften 29:28 über den SC Magdeburg. Der Sieg über den Titelverteidiger dürfte gerade nach dem enttäuschenden 26:35 im vergangenen Liga-Spiel bei den Füchsen Berlin Balsam auf den Kieler Seelen gewesen sein.

Die Flensburger hatten mit dem deutlichen 33:26 bei der TSV Hannover-Burgdorf erfolgreich Revanche für die 30:31-Liganiederlage bei den Niedersachsen genommen. „Wir haben uns mehr unterstützt als vor drei Wochen in Hannover. Da war mehr gemeinsamer Wille. Dieses Ergebnis zeigt, welche Qualitäten wir im Kader haben. Da steckt viel drin in unserer Mannschaft“, sagte Torhüter Kevin Möller. Wie viel, wird sich am Sonntag zeigen.