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Sotschi-Telegramm, Tag 10 Sotschi-Telegramm, Tag 10: Deutsche Skispringer holen Gold

17.02.2014, 09:31
Die deutschen Skispringer haben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi zum dritten Mal nach 1994 in Lillehammer und 2002 in Salt Lake City die Goldmedaille im Teamwettbewerb gewonnen.
Die deutschen Skispringer haben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi zum dritten Mal nach 1994 in Lillehammer und 2002 in Salt Lake City die Goldmedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Getty Images Lizenz

Sotschi - In unserem Sotschi-Telegramm halten wir Sie über die wichtigsten Ereignisse bei den Olympischen Winterspielen 2014 auf dem Laufenden.

+++ Skispringer gewinnen zum dritten Mal Teamgold +++
Die deutschen Skispringer haben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi zum dritten Mal nach 1994 in Lillehammer und 2002 in Salt Lake City die Goldmedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Das Quartett mit Andreas Wank (Oberhof), Marinus Kraus (Oberaudorf), Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Severin Freund (Rastbüchl) triumphierte mit insgesamt 1041,1 Punkten und 2,7 Zählern Vorsprung vor Österreich (1038,4), das zuletzt zweimal in Folge Olympia-Gold geholt hatte. Bronze ging an Japan (1024,9). Im letzten Durchgang behielt Severin Freund, der am Samstag von der Großschanze Bronze aus der Hand gegeben hatte, im Duell mit Österreichs Superstar Gregor Schlierenzauer die Nerven und rettete der deutschen Mannschaft das Gold. Für die deutsche Olympiamannschaft war es in Sotschi die insgesamt achte Goldmedaille, für die Springer die erste und zugleich einzige Medaille bei den 22. Winterspielen am Schwarzen Meer.

+++ Domratschewa holt Gold-Triple +++

Die Weißrussin Darja Domratschewa hat als erste Biathletin in der Geschichte Olympischer Winterspiele das Gold-Triple geschafft. Nach ihren Triumphen in der Verfolgung und im Einzelrennen setzte sich die 27-Jährige auch im Massenstartrennen über 12,5 Kilometer durch und trat damit die Nachfolge von Magdalena Neuner an. Nach nur einem Fehler in vier Schießeinlagen hatte Domratschewa 20,2 Sekunden Vorsprung vor der Tschechin Gabriela Soukalova. Die zweimalige Skilanglauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl schrammte als undankbare Vierte hinter der Norwegerin Tiril Eckhoff um nur eine Sekunde an der ersten Medaille für die deutschen Biathletinnen in Sotschi vorbei.

+++ Deutsche Zweierbob-Piloten fahren hinterher +++

Die deutschen Zweierbob-Piloten haben vor dem Finallauf der olympischen Rennen von Sotschi so gut wie keine Medaillenchance mehr. Weltmeister Francesco Friedrich blieb am Montag mit Anschieber Jannis Bäcker nach dem dritten von vier Durchgängen auf Platz sieben. Das Duo hat 0,42 Sekunden Rückstand auf den Bronze-Rang. Der Russe Alexander Subkow geht als Führender mit großem Vorsprung in den Finallauf. Zweiter ist der Schweizer Beat Hefti vor dem Amerikaner Steven Holcomb. Thomas Florschütz und Kevin Kuske fielen vom zehnten auf den elften Rang zurück. Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt war mit Alexander Rödiger noch weiter abgeschlagen.

+++ US-Girls stürmen ins Finale +++

Die Eishockey-Frauen der USA sind bei den Winterspielen in Sotschi ins Endspiel gestürmt. Auf den Tag genau 16 Jahre nach dem bislang einzigen Olympiasieg der US-Girls bezwang der amtierende Weltmeister im Halbfinale Schweden locker mit 6:1 (3:0, 2:0, 1:1). Im Duell um Gold am Donnerstag (18.00/21.00 Uhr MEZ/OZ) treffen die USA auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Olympiasieger Kanada und der Schweiz am späteren Montag (18.00/21.00). Der Verlierer spielt ebenfalls am Donnerstag (13.00/16.00) gegen Schweden um Bronze. Die USA und Kanada haben in der Geschichte des Frauen-Eishockeys die großen Titel bislang fast immer unter sich ausgemacht. Einzig bei den Winterspielen 2006 in Turin verpassten die USA das Endspiel und mussten sich mit Bronze begnügen. Olympisches Gold ging von 2002 bis 2010 immer an Kanada. Die deutschen Frauen kämpfen nach enttäuschenden Auftritten am Schwarzen Meer nur um Platz sieben. Sollte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Dienstag (9.00/12.00) gegen Japan verlieren, droht der Abstieg und Ende des Jahres stünden die Relegationsspiele gegen die beste Mannschaft der B-Gruppe an.

+++ Höfl-Riesch für Riesenslalom fraglich +++

Maria Höfl-Riesch droht für den Olympia-Riesenslalom am Dienstag (6.30/9.30 Uhr und 10.00/13.00 Uhr MEZ/OZ) auszufallen. Die Erkältung der 29 Jahre alten Partenkirchnerin ist schlimmer geworden. Beim Training am Montag sei es ihr deshalb nicht gut gegangen, hieß es von Seiten des Deutschen Skiverbandes (DSV). Ob Höfl-Riesch das Rennen fahren wird, soll am frühen Dienstagmorgen entschieden werden. Sie erwägt offenbar, auf den „Riesen“ zu verzichten, um erholt in den Slalom am Freitag zu gehen. Dort rechnet sich die frühere Weltmeisterin (2009) und Olympiasiegerin (2010) deutlich bessere Chancen auf eine weitere Medaille aus.

+++ Bode Miller nimmt Reporterin in Schutz +++

Bode Miller kamen die Tränen - der fragenden Journalistin gibt der US-Skistar dafür keine Schuld. Nach Bronze im Super-G hatte NBC-Reporterin Christin Cooper ihn auf seinen toten Bruder Chelone angesprochen. Nachdem Cooper und der TV-Sender dafür in sozialen Netzwerken angefeindet wurden, verteidigte Miller sie: „Sie hat gefragt, was alle gefragt hätten.“

+++ Deutsche Curler verlieren auch das letzte Spiel +++

Die deutschen Curler haben die Olympischen Spiele in Sotschi mit einer weiteren Niederlage abgeschlossen. Am letzten Spieltag unterlag die Hamburger Mannschaft um Skip John Jahr dem Gastgeber Russland mit 7:8 und tritt mit der Bilanz von einem Sieg und acht Niederlagen die Heimreise an. Das Halbfinale hatte die Auswahl des Deutschen Curling Verbandes (DCV) bereits am Samstag verpasst. „Das war nicht so ganz unsere Woche. Wir haben schön mitgespielt, aber wir haben auch alle unter unseren Möglichkeiten gespielt“, sagte Jahr. „Du musst hier über 80 Prozent spielen. Wenn Du nur 75 Prozent spielst, so wie wir es getan haben, hast Du keine Chance“, sagte Jahr, der nach der WM in sechs Wochen in Peking seine Karriere beendet. Im Halbfinale stehen hingegen Weltmeister Schweden (8:1-Siege) und Olympiasieger Kanada (7:2), die bereits vor der letzten Spielrunde qualifiziert waren. Am Montag zog China (7:2) nach. Großbritannien und Norwegen, die beide fünf Spiele gewonnen und vier verloren haben, ermitteln im direkten Duell am Dienstag den vierten Halbfinalisten.

+++ Pechstein schraubt Erwartungen zurück +++

Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat ihr Medaillen-Ziel für die Winterspiele in Sotschi relativiert. „Ich komme auf dem Eis hier bislang nicht klar: Es wäre vermessen, vor den 5000 Metern von einer Medaille zu sprechen“, erklärte die 41-Jährige am Montag auf ihrer Homepage. „Vor dem Beginn der Spiele war ich überzeugt, über 5000 Meter eine Medaille holen zu können. Aber dieses Eis hier hat alles verändert. Für manche mag es wie die Suche nach einer Ausrede klingen, aber es ist lediglich eine Tatsachenbeschreibung.“ Am Mittwoch könnte sie über 5000 Meter die zehnte Olympia-Medaille ihrer Karriere gewinnen.

+++ Damen-Riesenslalom vorverlegt +++

Das warme Wetter bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi hat für eine Startzeitverlegung beim Riesenslalom der Damen gesorgt. Statt um 8.00 Uhr MEZ findet der erste Durchgang dieser Olympia-Entscheidung in den Bergen von Krasnaja Poljana um 6.30 Uhr MEZ statt. Der zweite Lauf wird statt um 11.30 Uhr MEZ um 10.00 Uhr MEZ gestartet. Grund für die Vorverlegung: Die Organisatoren hoffen so auf bestmögliche Bedingungen für die Skirennfahrer.

+++ Shortracker Seifert in Hammergruppe +++

Deutschlands bester Shorttracker Robert Seifert geht am Dienstag angeschlagen in den 500-m-Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Der Dresdner hat sich einen Schnupfen eingefangen. In der ersten Runde muss sich Seifert zudem in einer Hammergruppe durchsetzen. Der 26-Jährige läuft im Quartett gegen Vancouver-Olympiasieger Charles Hamelin (Kanada), den 1000-m-Olympiadritten Sjinkie Knegt (Niederlande) und den stark eingestuften Russen Semen Elistratow. Nur die besten zwei Läufer qualifizieren sich für das Viertelfinale am Freitag. „Ich fühle mich ein bisschen schlapp, aber im Training auf dem Eis war es dann wie immer“, sagte Seifert am Montag. Auf seiner Paradestrecke will er zunächst „einfach diese eine Runde überstehen. Die 500 m sind mein sportlicher Höhepunkt.“ Seifert war mit Medaillenträumen über die Kurzdistanz nach Sotschi gereist. Über 1500 m und 1000 m war er jeweils in der ersten Runde ausgeschieden, die Erwartungen sind gedämpft.

+++Herren-Massenstart verschoben +++

Der Herren-Massenstart der Biathleten bei den Olympischen Winterspielen findet wegen des schlechten Wetters nicht mehr am Montag statt. Das 15-Kilometer-Rennen soll nun am Dienstag nachgeholt werden. Über die genaue Startzeit wurden noch keine Angaben gemacht. Der Massenstart sollte ursprünglich am Sonntagabend ausgetragen werden, konnte wegen Nebels aber nicht gestartet werden. Am Montag war das Rennen wegen des Wetters zweimal verschoben worden, ehe es dann endgültig abgesagt wurde. Der Massenstart der Damen dagegen soll wie geplant um 16.00 Uhr MEZ stattfinden.

+++ Neureuther bangt um Riesenslalom-Start +++

Der Start von Felix Neureuther im olympischen Riesenslalom ist sehr unwahrscheinlich. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) mitteilte, musste der 29-Jährige eine Trainingsfahrt am Montag abrechen. „Es ist mir wie aus dem Nichts in den Nacken geschossen. Es war sehr schmerzhaft. Daraufhin habe ich das Training beendet“, wurde Neureuther von einem Sprecher zitiert. Beim Freifahren sei es laut DSV noch ganz gut gegangen. Bei der zweiten Fahrt mit Stangen traten dann die Probleme auf. Neureuther, der bei seinem Autounfall am Freitag ein Schleudertrauma erlitten hat, legt sein Hauptaugenmerk in Sotschi auf den Slalom am Samstag.

Für Neureuther standen nach der abgebrochenen Fahrt weitere Behandlungen bei seinem Physiotherapeut Martin Auracher an. Vom Gefühl im Training will der WM-Zweite im Torlauf einen Start beim Riesenslalom am Mittwoch abhängig machen. „Auf Biegen und Brechen und dass man ein Risiko in Kauf nimmt, macht wenig Sinn. Es steht am Samstag der Slalom an und da muss man schon sagen, dass ich im Slalom die größeren Chancen habe“, sagte Neureuther am Vorabend. „Auf den letzten Drücker - den Fehler werde ich nicht machen. Ich schaue von Tag zu Tag.“ Laut Cheftrainer Karlheinz Waibel entscheidet der Sportler über einen Start, wenn es keine ärztlichen Bedenken gibt.

+++ Nebel sorgt für Terminstress +++

Der Nebel in der Bergregion um Krasnaja Poljana hat auch Auswirkungen auf den Cross-Wettbewerb der Snowboarder. Die Platzierungsläufe für den Wettbwerb der Männer, die um 8.00/11.00 Uhr MEZ/OZ beginnen sollte, wurden wegen der Witterungsverhältnisse komplett gestrichen. Die K.o.-Runde soll nach dem bisherigen Plan um 10.30/13.30 Uhr beginnen, die einzelnen Läufe werden nun aber entsprechend der Weltrangliste zusammengesetzt.

+++ Kombinierer Frenzel mit Virusinfektion +++

Kombinations-Olympiasieger Eric Frenzel ist erkrankt und muss deshalb um seinen Start im Einzel-Wettbewerb von der Großschanze am Dienstag bangen. Der Oberwiesenthaler plage sich mit einer Virusinfektion mit leichter Nasennebenhöhlen-Entzündung, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Montag bei den Winterspielen von Sotschi mit. Frenzel verzichtete auf das Abschlusstraining am Montag. Am Dienstagmorgen wird der Mannschaftsarzt der Kombinierer nach einer weiteren Untersuchung entscheiden, ob Frenzel an den Start gehen kann oder für den Mannschaftswettbewerb geschont wird. Möglicher Nachrücker für Frenzel wäre Tino Edelmann. (dpa/sid)

Die Weißrussin Darja Domratschewa hat als erste Biathletin in der Geschichte Olympischer Winterspiele das Gold-Triple geschafft.
Die Weißrussin Darja Domratschewa hat als erste Biathletin in der Geschichte Olympischer Winterspiele das Gold-Triple geschafft.
dpa Lizenz
Maria Höfl-Riesch muss um ihre Teilnahme am Riesenslalom bangen.
Maria Höfl-Riesch muss um ihre Teilnahme am Riesenslalom bangen.
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Bode Miller brach während eines TV-Interviews in Tränen aus.
Bode Miller brach während eines TV-Interviews in Tränen aus.
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Das deutsche Curling-Team bei der Arbeit.
Das deutsche Curling-Team bei der Arbeit.
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Felix Neureuther sieht seinen Start in Gefahr.
Felix Neureuther sieht seinen Start in Gefahr.
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Waschküchenwetter macht den Organisatoren in Sotschi zu schaffen.
Waschküchenwetter macht den Organisatoren in Sotschi zu schaffen.
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