Science City Jena in der BBL Science City Jena in der BBL: Jenaer Korbjäger wollen erstklassig bleiben

Jena - Die Mission Klassenerhalt soll im zweiten Anlauf endlich glücken. An diesem Samstag startet der Zweitliga-Meister Science City Jena nach achtjähriger Abstinenz wieder in die Basketball-Bundesliga - erneut mit Trainer-Rückkehrer Björn Harmsen. Auftaktgegner für den Aufsteiger aus Ostthüringen ist mit den Giessen 46ers der Vorjahres-Neunte in der deutschen Eliteliga. „Die Favoritenrolle liegt natürlich ganz klar bei den Gießenern“, ist Cheftrainer Björn Harmsen klar.
Julius Jenkins in Hall of Fame aufgenommen
Vorteil: Harmsen kennt den Gegner bestens, war vor seiner Rückkehr 2013 in den Kernbergen zwei Jahre Trainer in Giessen. Nachteil: „Wir haben erst in der vorigen und auch in dieser Woche mit der kompletten Mannschaft trainieren können, auch kein einziges Mal in unseren zehn Testspielen“, betonte der 34-jährige Harmsen. Gründe seien Verletzungen, aber auch wegen familiärer Angelegenheiten jeweils um eine Woche verschobene Anreisen des US-Amerikaners Immanuel McElroy und Filiberto Rivera aus Puerto Rico. Julius Jenkins musste sogar noch einmal zurück nach Amerika fliegen. Aber aus einem erfreulichen Grund: Er wurde in die Hall of Fame seiner Universität aufgenommen.
Giessen ist laut Harmsen klarer Favorit. „Denn sie haben in der Vorbereitung nur ein Spiel verloren, keine Verletzungen gehabt, ordentlichen Basketball gezeigt und sich als Mannschaft schon gut gefunden“, meinte der Science-City-Trainer zum Vorjahresneunte in der deutschen Eliteliga.
Insgesamt fehle seinen Profis vielleicht noch ein bisschen der Rhythmus. Doch Harmsen bleibt zuversichtlich: „Ich denke, dass wir mit der Erfahrung, der Qualität und vor allem dem Charakter unserer Mannschaft unseren Trainingsrückstand am Sonnabend im ersten Punktspiel ausgleichen können, dass wir in Gießen eine Partie auf Augenhöhe bieten können.“
Kapitän Wayne Bernard überrascht den gleichaltrigen Trainer
Dabei spiele es auch keine Rolle, dass der erste Gegner mit den Brose Baskets aus Bamberg, dem momentan besten BBL-Klub, kooperiert und von dort auch Talente bekommt. „Wir wollen schließlich jedes einzelne Spiel mit dem Ziel vorbereiten, dass wir es auch gewinnen können. Ganz klar: Wir wollen in der BBL die Klasse halten.“
Sein alter und neuer Kapitän Wayne Bernard fiebert dem Start ebenfalls erwartungsvoll entgegen: „Wir wollen gewinnen, alles andere interessiert uns nicht.“ Der 35-jährige Kalifornier sei beim Training stets als Erster auf dem Feld. Sogar auf dem Laufband ist er schon gesehen worden. „Wahnsinn! Das habe ich noch noch nie erlebt“, ist der fast gleichaltrige Chefcoach über den Shooting Guard begeistert.
Alba Berlin kommt im September
Erstklassig will nach der zweiten Spielzeit nach 2007/2008 in der höchsten Spielklasse selbstredend auch Science-City-Geschäftsführer Lars Eberlein bleiben: „Ja, der Klassenerhalt ist natürlich unser Ziel. Doch das ist schwer genug. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir das schaffen können.“ Dafür benötigt er zwölf Siege, vielleicht reichen auch elf, rechnet er vor. Die ein oder andere Überraschung soll auch gelingen. Am letzten September-Sonntag kommt mit ALBA Berlin ein namhafter Gegner.
Erstmals wird in Jena Basketball und Kunst aufeinander treffen. Der Leipziger Konzeptkünstler Martin Höfer zeigt mit seinem Kunstwerk „Best Buy Me“ auf den LED-Werbebanden eine Animation, die die Zuschauer zu neuen Sehgewohnheiten zwingen soll. „Dass der Künstler unsere Arena auch als Wertschätzung für ein Projekt seiner Werksserie ausgewählt hat, macht uns etwas stolz“, sagte Vereinspräsident Dietmar Bendix. (dpa)