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Schlechtes Gewissen wegen Wiedervereinigung Schlechtes Gewissen wegen Wiedervereinigung: Maske: "War einer der passiven Mehrheit"

20.11.2019, 12:29
Henry Maske, hier 2018 beim Besuch der MDR-Talkshow Riverboat.
Henry Maske, hier 2018 beim Besuch der MDR-Talkshow Riverboat. imago stock&people

Hamburg - Wenn Henry Maske an die deutsche Wiedervereinigung denkt, plagt den ehemaligen Box-Weltmeister noch heute ein schlechtes Gewissen: „Wenn ich daran denke, dass ich mich definitiv zu den Gewinnern der Einheit zählen kann, bekomme ich aber schon mal ein richtig unwohles Gefühl“, sagte der 55-Jährige in einem Interview mit der „Sport Bild“.

Es habe viele Menschen gegeben, die aktiv und friedlich für den Fall der Berliner Mauer gesorgt hätten, sagt der Ex-Champ im Halbschwergewicht. Er selbst habe nie zu den Aktiven gehört: „Ich war einer von der Mehrheit, die inaktiv war. Die zuschaute und froh darüber war, dass es umgesetzt wurde.“

Ohne die Wende wäre Maske Staatsamateur geblieben und hätte seine Karriere nach den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona beendet: „Dann hätte ich mein Studium als Sportwissenschaftler beendet.“ Stattdessen wurde er schon 1990 Profi, wurde 1993 erstmals Weltmeister und betreibt heute zehn Restaurants einer amerikanischen Schnellimbiss-Kette. (dpa)