Rudern Rudern: Der entscheidende Test in Luzern

Halle/LUzern/MZ - Es ist die letzte Bewährungschance, der entscheidende Testlauf. Ein Quartett hallescher Ruderer versucht am Wochenende bei den traditionsreichen Weltcup-Rennen auf dem Rotsee in Luzern (Schweiz), ein Ticket für die WM zu ergattern.
Julia Lier, die bei der EM noch das Einer-Finale erreicht hatte, steigt diesmal in den Doppelzweier. Erstmals fährt sie dort mit Mareike Adams zusammen. Deren bisherige Partnerin Lisa Schmidla, früher mit Lier in diesem Boot, sitzt dafür im Einer. „Da wird einfach probiert, welche Kombination besser zusammenpasst. Schmidla gilt als bessere Einer-Fahrerin. Vielleicht ist die WM-Variante“, sagt Halles Trainer Klaus Ritter, der mit dem deutschen Aufgebot vor Ort ist. „Ich denke allerdings schon, dass Julia Lier ein WM-Ticket bekommt.“ Ziel des Zweiers in Luzern sei die Finalteilnahme.
Damen-Duo sitzt im Achter
Michaela Schmidt und Anne Becker von der HRV Böllberg Nelson gehören zur Achter-Crew, die extra für Luzern zusammengestellt wurde. Bei der WM Ende August, Anfang September in Südkorea wird der deutsche Verband diese Bootsklasse wegen Chancenlosigkeit gar nicht erst besetzen. Von den acht Ruderinnen sind zwei bereits für den Zweier ohne Steuermann gesetzt. Becker und Schmidt kämpfen mit vier weiteren Mitstreiterinnen um die WM-Plätze im Vierer ohne Steuermann. „Eine von den beiden wird es sicherlich packen und dabei sein, am ehesten Schmidt. Vielleicht schaffen es ja auch alle beide“, wagt Ritter eine Prognose. Aber generell sei das Riemen-Rudern der Frauen weitab der Weltspitze, meint der Experte. Dem Achter räumt Ritter deshalb auch keine großen Erfolgschancen in Luzern ein. „Sollte das Boot aber hier sensationell gewinnen, würde man im Verband in punkto WM-Start noch einmal ins Grübeln kommen. Aber das wird nicht passieren“, sagt Coach Ritter.
Packt der Zweier das Finale?
Einziger hallescher Mann unter den Aktiven ist Philipp Naruhn. Der fährt mit Andre Sieger (Pirna) im Zweier ohne Steuermann. „Die Trauben hängen hier sehr hoch, das wird eine echte Herausforderung. Wir wollen das reale Leistungsvermögen der Männer sehen“, sagt der deutsche Cheftrainer Marcus Schwarzrock. Klaus Ritter präzisiert, was das bedeutet: „Ins Finale zu kommen, wäre schon eine Leistung. Wenn das nur knapp verpasst wird, wäre es wohl auch in Ordnung. Es geht darum, aufsteigende Tendenz nachzuweisen“, sagt er über sein Boot. „Die WM-Chance ist durchaus gegeben.“
Entscheidend wird der Luzern-Auftritt und der Formnachweis. Am Montag geht es dann für Naruhn noch ins Trainingslager nach Dortmund. Dort fällt dann Ende nächster Woche die Entscheidung darüber, welche WM-Boote mit wem besetzt werden.