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Rot-Weiß-Erfurt Rot-Weiß-Erfurt: Trainer Sven Köhler doch keine Option?

Von Christoph Karpe 18.12.2015, 21:19
Sven Köhler (l.) und Stefan Krämer wurden beide als Erfurt-Trainer gehandelt. Krämer scheint nun die besseren Karten zu haben.
Sven Köhler (l.) und Stefan Krämer wurden beide als Erfurt-Trainer gehandelt. Krämer scheint nun die besseren Karten zu haben. Imago Lizenz

Halle (Saale) / Erfurt - Die Spekulationen schossen - wie immer in solchen Fällen - ins Kraut. Nachdem am Dienstag Fußball-Drittligist Rot-Weiß Erfurt seinen glücklosen Trainer Christian Preußer entlassen hatte - ihm wurde das 0:2 gegen den FCM zum Verhängnis - galt auch Sven Köhler als Nachfolge-Kandidat. Der ehemalige HFC-Coach, in Halle nach nur drei Punkten aus sechs Spielen gefeuert, galt vom Profil her als Ideal-Besetzung: Der 49-Jährige kennt die Liga, weiß, wie Abstiegskampf geht, wohnt unweit in Chemnitz - und müsste sich nicht einmal bei den Vereinsfarben umstellen. Außerdem gehörte Köhlers ehemaliger Schützling Ronny Hebestreit zum Triumvirat, das Erfurt am Freitagabend bei der klaren 0:3-Niederlage bei Wehen Wiesbaden betreute. Er konnte eine positive Empfehlung geben.

Doch inzwischen deutet vieles darauf hin, dass Köhler bis Saisonende weiter auf der Gehaltsliste des Halleschen FC bleibt. Was den Spielraum für Transfers einschränkt. Heißester Kandidat für den Trainer-Job bei den Thüringern ist nun Stefan Krämer (48). Er bestätigte Gespräche mit dem Verein und sagte in „Bild“: „Ich kann mir Erfurt sehr gut vorstellen und würde mich freuen, wenn es klappt.“ Krämer musste im September in Cottbus seinen Spind räumen.

Vier Ost-Klubs feuerten Trainer

Außerdem wird auch noch der gerade in Rostock vor die Tür gesetzte Karsten Baumann (46) gehandelt. Der Mann arbeitete von 2008 bis 2009 schon einmal im Erfurter Steigerwald.

Schon bei dieser Auflistung fällt auf: Vor allem die Ost-Klubs haben in dieser Saison wenig Vertrauen in ihre Trainer gezeigt. Von acht Vereinen tauschten vier - Halle, Erfurt, Rostock, Cottbus - bereits den Coach: Karsten Heine (60) ist in Chemnitz längst nicht mehr unumstritten. Sichere Jobs haben Uwe Neuhaus (56) vom Spitzenreiter Dresden, Jens Härtel (46) in Magdeburg und Pavel Dotschew (50) in Aue. Kein Wunder, die Klubs stehen prima da.

Zurück zu Erfurt. Die Randale beim Montagsspiel gegen Magdeburg, bei der zwei Kinder verletzt wurden, wird mittlerweile Chaoten unter HFC-Fans aus der Ultra-Gruppe „Saalefront“, und einer Gruppe Ultras von Lok Leipzig zugeordnet. So sagt es die Erfurter Klubführung, die eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise zu den Tätern ausgesetzt hat. Die Polizei wertet Videos aus. Auch der DFB ermittelt zu den Vorfällen.

Angriff als „Dankeschön“

RWE-Sicherheitschef Andreas Nichelmann berichtete, der Pyro-Angriff der Hallenser und Leipziger auf die Magdeburger Fans sei eine Art „Dankeschön“ an befreundete Erfurter Fan-Gruppen gewesen. Diese hatten am Sonntag während des HFC-Punktspiels gegen Cottbus in Halle versucht, an den Einlass-Kontrollen vorbei den Gäste-Fanblock zu stürmen. (mz)