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Kampfansage an Magdeburg THW Kiel gewinnt den Supercup, SCM-Coach Wiegert ist „super enttäuscht“

Die erste Runde geht an den Pokalsieger: Der THW Kiel hat zum zwölften Mal den Handball-Supercup gewonnen und ein Signal in Richtung SC Magdeburg geschickt.

Aktualisiert: 01.09.2022, 09:26
SCM-Trainer Bennet Wiegert war mit der Leistung seiner Mannschaft im Supercup unzufrieden.
SCM-Trainer Bennet Wiegert war mit der Leistung seiner Mannschaft im Supercup unzufrieden. (Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

Düsseldorf/SID - Im Konfettiregen feierte der Rekordchampion den ersten Titel der Saison - ein paar Meter weiter musste Meistercoach Bennet Wiegert „super enttäuscht“ zuschauen. Der THW Kiel schickte mit dem 36:33 (16:16)-Sieg im Supercup ein deutliches Signal an den SC Magdeburg: Das Handball-Imperium ist bereit zurückzuschlagen.

Zumindest den ersten Härtest in Düsseldorf gewann der THW und damit zum zwölften Mal in der Vereinsgeschichte den Supercup - dank des überragenden Keepers Niklas Landin und des Österreichers Nikola Bilyk, mit acht Treffern erfolgreichster Werfer der Partie. „Es geht nicht darum, wer die Tore macht, wir wollen zusammen Titel gewinnen“, sagte der Rückraumschütze bei Sky.

THW Kiel besiegt Meister SC Magdeburg im Supercup

Wiegert muss dagegen bereits vor dem Saisonstart der Bundesliga Aufbauarbeit leisten. „Viele Dinge müssen besser werden“, sagte der Meistermacher angefressen: „Das war für uns alles andere als ein Vorbereitungsspiel, und wir haben viele Sachen vermissen lassen.“ Dabei hatte Wiegert auf sein bewährtes Personal setzen können, während beim entthronten Handball-Primus Kiel die Langzeitverletzten Hendrik Pekeler und Sander Sagosen fehlten.

Der THW ließ sich zu Beginn der Partie davon aber nichts anmerken - und startete dominant. Während die Kieler sich immer wieder für ihr Angriffsspiel belohnten, brachte in der Defensive Landin, der in seine letzte Saison mit den Kielern geht, die Offensive des Meisters mit mehreren Paraden zum Verzweifeln. Ein Kunstwurf von Steffen Weinhold (11.) aus der eigenen Hälfte zum zwischenzeitlichen 8:3 krönte die starke Anfangsphase des Pokalsiegers.

In der Folge befreiten sich die Magdeburger vom Druck des Rekordmeisters - auch weil Nikola Portner, neuer Schlussmann des SCM, mehr Bälle zu fassen bekam. Schritt für Schritt kämpften sich die Magdeburger zurück. In der Schlussphase setzte Kiel allerdings das erste Ausrufezeichen der Saison.

THW Kiel mit klarer Kampfansage: „Wir wollen den Titel“

Der Supercup läutet traditionell die neue Saison ein - und bietet die Möglichkeit zu einer ersten Standortbestimmung. Diese wollten die aktuell beiden besten Mannschaften im deutschen Handball nutzen. Schließlich gehe der Sieger mit einem mentalen Vorteil in den laut Jicha bevorstehenden „zehnmonatigen Showdown“. „Wir wollen den Titel“, hatte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak vor der Partie gesagt.

In Düsseldorf kam es zu einer Premiere: Mit Tanja Kuttler und Maike Merz leiteten erstmals zwei Frauen den Supercup der Männer. Und das Duo hatte viel zu tun. Das erste Kräftemessen der Saison war kein Freundschaftsspiel, ganz im Gegenteil. Auf der Platte ging es intensiv zur Sache - ein Vorgeschmack auf das Titelrennen der kommenden Saison, die für Kiel und Magdeburg am Sonntag beginnt.