SC Bernburg Rückschläge wurden gut weggesteckt
Nach dem 1:1 in Dölau bleibt Bernburg Spitzenreiter der Verbandsliga Süd. Warum Trainer Lehmeier stolz auf seine Mannschaft ist.
Dölau/Bernburg/MZ - Die Fußballer des SC Bernburg bleiben nach dem 1:1 in Dölau am Freitagabend Spitzenreiter der Verbandsliga Süd. „Es war ein sehr turbulentes und intensives Spiel. Dölau hat uns alles abverlangt“, so Trainer Benjamin Lehmeier nach der Partie am Vorabend seines Geburtstages. Wichtigste Erkenntnis aber: „Wir lassen uns nicht mehr so einfach aus der Bahn werfen.“
„Auf einem Video sieht man, dass Leo mindestens einen halben Meter im Strafraum drin ist“
Vor 154 Zuschauern ging es munter los im Dölauer Waldstadion. Der abendliche Regen hatte dafür gesorgt, dass der Ball auf dem nassen Kunstrasen mitunter ungeahnte Fahrt aufnahm und nicht immer leicht zu kontrollieren war. Nachdem Bernburgs Keeper Andrejs Klancevics zunächst einen Freistoß klasse pariert hatte (7.), kam Lehmeiers Team nach 14 Minuten erstmals verheißungsvoll vor das Tor der Gastgeber. Doch Leo Anton Hinrichsmeyer wurde von den Füßen geholt. „Auf einem Video sieht man, dass Leo mindestens einen halben Meter im Strafraum drin ist“, so Lehmeier im Nachhinein.
Schiedsrichter Lukas Müller aus Magdeburg war jedoch anderer Meinung und verlegte den Tatort nach außerhalb. Der Freistoß verpuffte. Nur 120 Sekunden später der nächste Rückschlag. Nach einem Missverständnis zwischen Bennet Weigel und Klancevics erlief sich Justin Kreideweiß den Ball und konnte vom Keeper nicht mehr regelkonform aufgehalten werden. Der Strafstoß ist sicher unstrittig. Die Rote Karte gegen Klancevics schon. Denn eigentlich ist die Doppelbestrafung aus Rot und Elfer 2016 abgeschafft worden, wird aber immer noch angewendet und gehört nach wie vor zu den kontroversesten Regeln.
Sportgericht soll über Strafe entscheiden
Rot sei immer dann gerechtfertigt, wenn es sich um eine Notbremse handele oder eine klare Torchance verhindert werde, heißt es. Und das entscheide allein der Schiedsrichter. So kann Bernburg nur hoffen, dass es vor dem Sportgericht bei der Mindeststrafe von einem Spiel Sperre für Klancevics bleibt. Lehmeier jedenfalls war zum Handeln gezwungen, ersetzte Sascha Podleska durch Keeper Hannes Kreß. Den Strafstoß von Stefan Horlbog, der 2009 auch mal sieben Verbandsligaspiele für Bernburg bestritt, konnte aber auch er nicht abwehren. Das Spiel blieb intensiv, große Chancen Mangelware.
Das änderte sich nach der Pause, aus der Lehmeiers Schützlinge hellwach kamen. Eine Hereingabe von Robin Schöppe versenke Cezary Pankowski vier Minuten nach Wiederanpfiff zum 1:1. Dann wurde auch nummerisch der Gleichstand auf dem Rasen hergestellt. Schöppe und Kreideweiß waren ander Außenlinie aneinander geraten. Schöppe sah Gelb und weil sich der bereits verwarnte Kreideweiß noch einmal revanchierte, zeigte ihm Schiedsrichter Müller Gelb-Rot. Bernburg investierte jetzt mehr. „Wir waren gewillt, den Dreier zu holen“, attestierte Lehmeier da seinem Team.
„Leider hat es in einigen Phasen noch zu viel Einzelaktionen gegeben.“
Doch Hinrichsmeyer verpasste eine Hereingabe und bei der Großchance für den eingewechselten Johannes Kühne klärte ein Dölauer auf der Linie. Was nimmt Lehmeier mit aus dem Spiel? „Es hat sich gezeigt, dass wir nur als Team bestehen können. Leider hat es in einigen Phasen noch zu viel Einzelaktionen gegeben.“ Wenn die Mannschaft aber den Ball schnell durch die eigenen Reihen laufen lasse, habe es jeder Gegner schwer. „Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie haben gezeigt, dass sie auch mit schwierigen Situationen wie dem Feldverweis und einem Rückstand umgehen und entsprechend reagieren können“, so Lehmeier. Das soll auch Amsdorf zu spüren bekommen. Der Landesmeister von 2019, auch 2020 bei Abbruch der Saison Spitzenreiter der Verbandsliga, gasiert am kommenden Samstag, 14. August, ab 14 Uhr in Bernburg. Und der SCB scheint gut gerüstet.
Bernburg: Klancevics (16. Feldverweis) - Komnos, Poliscuks, Salis, Weigel, Grisgraber, Hesse, Hinrichsmeyer, Pankowski, Podleska (18. Kreß), Schöppe (55. Kühne)