Aufstieg im Visier Fußball: SV Rot-Weiß Polleben will in die Kreisliga

Polleben - Irgendwie führt kein Weg daran vorbei. Irgendwann landet das Gespräch mit einem Fußballer von Rot-Weiß Polleben bei Norbert Nachtweih. Klar, der ehemalige Profi-Kicker vom FC Bayern München ist nun mal der bekannteste Spieler, der jemals das Trikot des Vereins getragen hat. „In zwei Jahren ist es so weit. 2023 feiern wir unseren 100. Vereinsgeburtstag. Dann wollen wir Norbert Nachtweih einladen“, blickt Abteilungsleiter Tobias Drechsler in die Zukunft.
Klar, das Jubiläum wollen die Polleber zünftig feiern. Der 100. Geburtstag ist allerdings Zukunftsmusik, jetzt steht erst einmal die Gegenwart im Blickpunkt. Die wiederum hält genügend Herausforderungen für die Rot-Weißen parat. Sportlich, wie auch im Umfeld des Vereins gibt es ambitionierte Ziele.
SV Rot-Weiß Polleben visiert den Aufstieg an
Wer gegenwärtig den SV Rot-Weiß Polleben in einer Tabelle sucht, muss sich in die Niederungen der 1. Fußball-Kreisklasse Mansfeld-Südharz begeben. Auf Rang 13 im Feld der 14 Mannschaften der Staffel I sind die Pollebener zu finden, ganze vier Punkte zieren das Konto. Nur die SG Zabenstedt/Friedeburg II hat mit nur einem Zähler weniger zu bieten. Und dennoch: Fast schon trotzig und mit resoluter Stimme sagt Tobias Drechsler: „Ich sehe uns in der Kreisliga, da gehören wir auch hin.“
Beim Sportverein Rot-Weiß Polleben sind gegenwärtig 129 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer in einer der sechs Abteilungen aktiv. Neben den Fußballern gibt es die Sparten Tischtennis, Kegeln, Tennis, Gymnastik und die Tanzgruppe.
Im Tischtennis stellen die Pollebener zwei Vertretungen, die in der Kreisliga und Kreisklasse aktiv und recht erfolgreich sind. Die Kegler von Rot-Weiß belegen gegenwärtig in der Kreisoberliga Mansfeld-Südharz den zweiten Tabellenplatz, die zweite Mannschaft aus Polleben bestreitet ihre Punktspiele in der 2. Kreisklasse. Auch die Nachwuchs-Akteure, Frauen und Männer aus den verbleibenden drei Abteilungen waren vor dem Beginn der Corona-Krise sehr rührig.
Als Vereinsvorsitzender fungiert gegenwärtig Kay Alsleben. „Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen im Verein klappt sehr gut. Alle im Dorf sind froh, dass es im Sportverein wieder vorwärts geht“, sagt er.
Drechsler selbst ist Abteilungsleiter Fußball bei Rot-Weiß und Torhüter des Kreisklasse-Teams in Personal-Union. Und damit mittendrin statt nur dabei, wenn es um den Fußball im 1.100-Seelen-Ort im Mansfelder Land geht. Um zu erfahren, warum sich die Pollebener eher heute als morgen wieder in der Kreisliga finden würden, bedarf es einen Blick in die Geschichte. „Bis zum Ende der Saison 16/17 haben wir in der Kreisliga gespielt. Dann hat es an Leuten gefehlt, wir sind mit Volkstedt zusammen gegangen. Das war eine erfolgreiche Zeit, die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.
„Klar suchen wir da auch nach Spielern, die uns weiterbringen“
Da gab es keine Probleme. Nach der Serie 18/19 haben wir uns wieder getrennt, wir sind im Guten auseinander gegangen. Wir in Polleben haben wieder ganz unten in der Kreisklasse angefangen“, schaut Drechsler zurück. Und ist, unabhängig vom gegenwärtigen Tabellenstand der Rot-Weiß-Elf, zufrieden. „Wir haben den Sportplatz hergerichtet, das Sportlerheim wieder auf Vordermann gebracht. Mittlerweile sind wir 25 Spieler, die zur Mannschaft gehören. Personalprobleme haben wir nicht, die Jungs sind mit Leib und Seele dabei. Sie alle arbeiten am Ziel Kreisliga, da wollen wir mittelfristig hin“, so der Polleber Fußball-Chef. Einmal in Fahrt, macht er gleich noch Werbung in eigener Sache: „Klar suchen wir da auch nach Spielern, die uns weiterbringen.“
Der Zug in Richtung Kreisliga ist dabei in der Spielserie 20/21 wohl abgefahren. Ohnehin ist es fraglich, ob die Serie angesichts der Corona-Krise überhaupt zu Ende gebracht wird. Klar wollen die Kicker endlich wieder auf dem Platz stehen und Fußball spielen, das Thema Aufstieg ist aber erst einmal verschoben. In der nächsten Saison wollen die Kicker von Rot-Weiß den nächsten Anlauf starten. Schließlich soll spätestens im Jahr 2023, also zum 100. Geburtstag des Vereins, wieder Kreisliga-Fußball in Polleben zu sehen sein. (mz)
