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Red Bull-Arena Red Bull-Arena: RB Leipzig muss mit Stadionausbau warten

Von Ullrich Kroemer und Martin Henkel 06.03.2017, 18:16
Die Red Bull Arena in Leipzig.
Die Red Bull Arena in Leipzig. GEPA pictures/Sven Sonntag

Leipzig - Der VfL Wolfsburg zählt eigentlich nicht zu den Zuschauermagneten der Bundesliga. Doch kommen die „Wölfe” nach Leipzig, ist das Stadion immer gut besucht. Bereits als RB Leipzig noch in der Regionalliga kickte, wollten 2011 in der ersten DFB-Pokalrunde über 31.000 Zuschauer sehen, wie der Bundesligist mit 2:3 ausschied. Als die Leipziger 2015 erneut gegen den VfL antraten – diesmal als Zweitligist im DFB-Pokal-Achtelfinale –, war die Arena zum ersten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte bei einem Punktspiel mit 43.348 Anhängern ausverkauft.

Und auch für das vierte Duell der als Retortenklubs verschrienen Vereine an diesem Samstag (15.30 Uhr) sind schon länger keine Karten mehr verfügbar. Im zwölften Heimspiel 2016/17 wird die Arena zum neunten Mal mit dem derzeit maximalen Fassungsvermögen von 42.558 Fans ausgelastet sein.

Ab 2018 soll die Red Bull-Arena ausgebaut werden

Mit einem Zuschauerschnitt von 41.414 belegt RB Rang neun in der Bundesliga, alle davor platzierten Teams spielen allerdings auch in größeren Stadien jenseits der 50.000-Zuschauer-Marke. Zwar waren gegen Augsburg (35.721), Hoffenheim und überraschend auch den 1. FC Köln (je ca. 39.500) bislang bei drei Heimpartien Plätze leer geblieben. Doch mit Blick auf die Champions-League-Ambitionen ist es unbedingt notwendig, dass auch RB in einer größeren Schüssel spielt – ab 2018 soll das Stadion auf 57.000 Zuschauer ausgebaut werden.

Doch dafür muss der Verein die Red-Bull-Arena zunächst kaufen; Voraussetzung ist eine positiv beantwortete Bauvoranfrage der Stadt Leipzig  die prüfen muss, ob Spielstätte und Umfeld überhaupt für 57.000 Fans geeignet sind. Eine Entscheidung, die im Wortsinn tragfähig sein muss.

Das einstige Zentralstadion wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland umgebaut. Die Kosten betrugen damals 116 Millionen Euro. Ende 2000 war mit den Baumaßnahmen begonnen worden.
Zu DDR-Zeiten hatte das Zentralstadion seine Hoch-Zeit erlebt. Bis zu 100 000 Zuschauer kamen zu Länderspielen der DDR-Nationalmannschaft, 1956 war das Stadion eröffnet worden.

Die offizielle Einweihung als Red-Bull-Arena erfolgte im Juli 2010 mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 (2:1 für Schalke). Im August desselben Jahres bestritt RB sein erstes Pflichtspiel in der Red Bull Arena.

Mittlerweile sind es insgesamt 119 Partien, von denen RB 77 gewann. In ihrer ersten Bundesliga-Saison sind die Leipziger bisher zuhause ungeschlagen. Derzeit passen 42 558 Zuschauer in das Stadion.  

Verzögerung um zwei bis drei Wochen

Ursprünglich war von RB avisiert, dass die Genehmigung bis Ende Februar da ist. Mit der Bauvoranfrage steht und fällt schließlich der weitere Planungsprozess. Doch der Termin verzögert sich nach Informationen der MZ wohl um zwei bis drei Wochen. Die Bauvoranfrage befinde sich in der „finalen Prüfungsphase”, teilte Heiko Rosenthal, Sportbürgermeister und RB-Beauftragter der Stadt Leipzig mit.

Als Grund für die Verzögerung verweist er darauf, dass zahlreiche Fachämter mit diversen fachlichen Stellungnahmen eingebunden seien. „Die Prüfungen reichen von statischen Berechnungen über verkehrliche Untersuchungen bis hin zu umweltrechtlichen Prüfungen”, sagt er. Das dauert.

RB-Boss Oliver Mintzlaff äußerst Verständnis 

Trotz der Verzögerung sei nicht zu befürchten, dass es zu Problemen komme, heißt es dem Vernehmen aus dem Rathaus. „Hinsichtlich der Prüfdauer stehen wir in engem Kontakt mit RB Leipzig”, sagt Rosenthal. Der Klub sei über den Stand des Verfahrens informiert.

So müssen sich die ehrgeizigen Planer von RB noch etwas gedulden. „Ich weiß, dass Oberbürgermeister Jung sehr engagiert ist und uns diesbezüglich sehr unterstützt. Dennoch muss eine solche Anfrage natürlich den administrativen Prozess durchlaufen”, weiß auch Oliver Mintzlaff.

Der RB-Boss sagt der MZ: „Klar, ich würde mich freuen, wenn die Behörden da ein Stück weit genauso zügig entscheiden, wie wir das als Verein mit unseren im Vergleich sehr kurzen Wegen könnten. Aber das soll überhaupt kein Vorwurf sein. Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir sehr zeitnah einen positiven Bescheid bekommen und dann die finalen Kaufverträge umsetzen können.”