Champions League RB Leipzig: Was die Uefa bei Champions-League-Heimspielen fordert

Leipzig - Noch immer ist unklar, ob und unter welchen Bedingungen RB Leipzig überhaupt in der Champions League starten darf. Noch prüfen Finanzkontrollkammer und Ethikkammer der UEFA die Zulassung. Doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die Leipziger Teilnahme an der „Königsklasse” bereits – in Leipzig ebenso wie am Uefa-Hauptsitz im schweizerischen Nyon.
Bei Rasenballsport ist der Dauerkarten-Verkauf inklusive der drei Heimspiele in der Champions-League-Gruppenphase bereits angelaufen. Und der europäische Verband prüft das Leipziger Stadion und die Voraussetzungen auf Champions-League-Tauglichkeit.
Site Visit der Uefa: Pflichtprogramm für alle Champions-League-Teams
Bei einem sogenannten Site Visit durch Mitarbeiter der Uefa-Administration checkt Europas Fußballverband vor Beginn jeder Saison bei allen Klubs, die ab der Play-off-Runde dabei sind, ob Infra- und Organisationsstruktur für die „Königsklasse” ausreichend ist. „Dabei geht es darum, operative Abläufe rund um den Spielablauf und Infrastruktur zwischen dem Klub, den Sponsoren, Broadcastern und Uefa abzustimmen”, teilte der europäische Fußball-Verband mit.
Dabei achtet der Verband auf jedes Detail. Im Stadion-Reglement ist etwa festgehalten, dass mindestens fünf Fahnenmasten vorhanden sein müssen oder wie viele Sitzplätze die Ersatzbänke mindestens haben müssen (13). In den ebenso umfangreichen Sicherheitsbestimmungen ist unter anderem geregelt, dass bei Champions-League-Spielen kein Alkohol verkauft werden darf.
Champions League: Alkoholverbot bei allen Spielen
In Artikel 36 heißt es: „Der Ausrichter muss sicherstellen, dass: im Stadion und auf dessen Außengelände der öffentliche Verkauf bzw. Ausschank von Alkohol nicht gestattet ist.”
Generell, sagt Mintzlaff, befürchte er keine größeren Probleme bei der Uefa-Inspektion. „Das Stadion ist per se gut in Schuss. Da müssen wir nicht lange nachsitzen.” Vor allem was Zufahrtswege von Bussen oder Übertragungs-Wagen angeht beziehungsweise mehr Platz im TV-Bereich gebe es Bereiche, „die die Uefa anders sehen würde”. Doch rund um den Stadionumbau will RB auch diese Mängel berücksichtigen.
Red Bull Arena: Ausbau des VIP-Bereich hat hohe Priorität
Kurzfristige Lösungen müssen bei der Erweiterung der Medienarbeitsbereiche sowie vor allem der VIP-Plätze her. Höchste Priorität habe derzeit laut RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff der Ausbau der Bereiche für die noble Kundschaft, der auch von der Uefa gefordert wird. Etwa 400 zusätzliche Plätze fordern die Uefa-Offiziellen.
In der vergangenen Saison hatte RBL 1300 VIP-Plätze – deutlich weniger als andere Topklubs in der Bundesliga. Für die Spielzeit 2017/18 sind nun 1750 bis 1800 VIP-Plätze vorgesehen. „In der Kürze der Zeit ist nur eine Zeltlösung möglich“, hatte Mintzlaff zum Ende der vergangenen Saison gesagt.
Champions League: RB Leipzig wartet noch auf die Lizenz
Zudem werde auch im VIP-Bereich ausgebaut, indem ein Familiy&Friends-Bereich für die Spieler, Betreuer ihre Familien im ehemaligen Tischtennisraum des Stadions entsteht. „Dadurch wird im Musiksaal einiges frei, was wir vermarkten können”, sagte Mintzlaff.
Wann genau die Uefa das Site Visit in Leipzig durchführt oder ob das bereits geschehen ist, ist nicht bekannt. Dazu wollten sich aktuell weder der Verband, noch RB Leipzig äußern. Bevor die Lizenz zur Teilnahme an der „Königsklasse” nicht erteilt ist, wollen beide Parteien auch noch nicht übereinander sprechen.
(mz)