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Demonstrative Absage RB Leipzig: Transfer von Schweizer Breel Emboro zu RBL geplatzt

Von Ullrich Kroemer 20.06.2016, 09:35
Breel Emboro (Mitte) beim Spiel Schweiz gegen Frankreich in Lille.
Breel Emboro (Mitte) beim Spiel Schweiz gegen Frankreich in Lille. X01095

Leipzig - Der Schweizer Breel Embolo hatte bei der EM 2016 am Sonntagabend gegen Frankreich unter Einsatz seines Trikots ein 0:0 und damit den Einzug ins Achtelfinale erkämpft. Die Nachricht, die er nach dem Spiel erhielt, dürfte den 19-Jährigen weniger gefreut haben: Sein Wechsel in die Bundesliga ist vorerst geplatzt. RB Leipzig hatte sowohl seinem Klub FC Basel als auch seinem Berater am Sonntagabend abgesagt.

Am Montagvormittag verbreiteten die Leipziger das Ende des monatelangen Werbens per Agenturmeldung, sogar mit Zitat von RB-Sportdirektor Ralf Rangnick. Normalerweise wird in der Bundesliga-Branche über geplatzte Transfergeschäfte nicht so detailliert Auskunft gegeben. Es muss Rangnick & Co. also ein Anliegen gewesen sein, gleich in mehrfacher Hinsicht Zeichen zu setzen:

RBL auch ohne Embolo stark genug für 1. Liga

RB dokumentierte durch die medial prominent platzierte Absage, dass der Klub den Dauer-Poker um das teure Talent satt hat. In den letzten zwei Wochen hätten sowohl der FC Basel als auch Embolos Agent den Bundesliga-Aufsteiger hingehalten, heißt es. Ob Embolo tatsächlich andere Angebote hat oder Klub und Berater des in Kamerun geborenen Schweizers nur gepokert haben, ist unklar. Dadurch, dass nicht wie üblich der Spieler, sondern der interessierte Verein abgesagt hat, geht RBL als medialer Gewinner aus der Hängepartie.

Die „Roten Bullen” dokumentieren so offensiv, dass sie weder für überzogene Ablösesummen mit RB-Bonus, noch Hinhalte-Spielchen zu haben sind. Auch den aktuellen Kader hält man beim Red-Bull-Klub für stark genug für die Bundesliga. Die ursprünglich für Embolo eingeplanten 20 Millionen Euro müssten also nicht zwingend in diesem Sommer investiert werden; einen Transfer-Ersatz für Embolo soll RB nicht in der Hinterhand haben.

Transfer von Naby Keita aussichtsreich

Eine gemäßigte Einkaufspolitik könnte dem Image des Klubs vor der ersten Bundesliga-Spielzeit sogar zuträglich sein: Ginge Rasenballsport nicht mit Transferausgaben in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro, sondern mit der Hälfte in die neue Saison, würde das die „Geld-schießt-Tore”-Kritik relativieren.

Mit der Verpflichtung von Timo Werner für zehn Millionen Euro hat RBL schließlich schon einen Toptransfer gestemmt. Wenn dazu noch Naby Keita von Schwesterklub Salzburg käme, wäre der Kader gut für die Premiere in der 1. Liga aufgestellt. Dem Vernehmen nach ist der Transfer des umworbenen Mannes aus Guinea nach Leipzig aussichtsreicher geworden und könnte im Optimalfall sogar schon in Kürze vollzogen werden. (mz)