3:1 gegen Schalke 04 RB Leipzig: Timo Werner entscheidet das Verfolger-Duell gegen Schalke 04
Leipzig - Timo Werner brauchte nur sechs Minuten Anlaufzeit. Weil der Nationalstürmer mit einem Infekt ins neue Jahr gestartet war, saß RB Leipzigs Toptorschütze zum Rückrundenauftakt gegen den FC Schalke 04 zunächst nur auf der Bank.
Doch mit seiner Hereinnahme (63.) wechselte RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl auch den Sieg ein. Beim 3:1 (1:0)-Erfolg der Leipziger schoss Werner das 2:1 selbst (69.) und bereitete das 3:1 durch Bruma (71.) vor.
Ein glanzvolles Comeback des 21-Jährigen, der vor Jahresfrist mit seiner Schwalbe gegen den Revierklub ein monatelanges Spießrutenlaufen ausgelöst hatte. Die Anti-Werner-Sprechchöre, die auch bei diesem Spiel noch aus der Schalke Kurve tönten, beantwortete der Torjäger mit seinem neunten Bundesligatreffer in dieser Saison.
RB Leipzig zieht in der Tabelle an Schalke vorbei
RB Leipzig überholte die Schalker durch den ersten Sieg nach zuvor fünf sieglosen Spielen und steht nun wieder auf Rang zwei. Ein immens wichtiger und euphorisch bejubelter Erfolg in einem Sechs-Punkte-Spiel.
In der ersten Hälfte hatte Naby Keita die Hausherren in die Spur gebracht. Sein Tor per Distanzschuss aus etwa 18 Metern Torentfernung hatte für jede Menge Erleichterung gesorgt (41.). Hasenhüttl klopfte sich verbissen jubelnd mit der Faust auf die Brust; endlich mal wieder eine Führung, sollte das heißen. In den vergangenen fünf missratenen Partien war das nur ein einziges Mal gelungen.
Dass der Schalker Naldo den Ball noch entscheidend abfälschte und Keeper Ralf Fährmann den Schuss sonst wohl gehalten hätte – geschenkt.
RB Leipzig: Augustin scheitert vom Elfmeterpunkt
Keitas befreiender Treffer war umso wichtiger, weil Stürmer Jean-Kévin Augustin zuvor vom Elfmeterpunkt vergeben hatte (36.). Schalkes Abwehrmann Benjamin Stambouli hatte seinen französischen Landsmann an der Ferse getroffen. Doch dass der Gefoulte seinem Kollegen Marcel Sabitzer den Ball aus der Hand nahm und selbst antrat, war wie so oft keine gute Idee. Den halbhoch geschossenen Strafstoß parierte Fährmann.
Zuvor hatten die Schalker in der ersten Hälfte die besseren Chancen gehabt. RB Leipzig begann abwartender als gewohnt; die Gäste agierten nach Balleroberungen mit viel Wucht und hatten durch Guido Burgstaller (8., 28.) und Alessandro Schöpf (28.) gute Torgelegenheiten. RB war vor dem Führungstreffer nur durch zwei Schüsse von Augustin (21.) und Sabitzer (35.) gefährlich gewesen.
In der zweiten Hälfte erlebte RBL nach gutem Start – Schalkes Daniel Caligiuri konnte einen Standard noch gerade so an das Lattenkreuz abfälschen, Bruma schoss eine gute Gelegenheit übers Tor – ein Déja-vu. Erneut schlug ein Ball nach einem Standard im eigenen Tor ein. Naldo hatte nacheinem Freistoß aus dem Halbfeld völlig frei zum 1:1 eingeköpft (56.) – in der Liga bereits das 13. Gegentor nach ruhenden Bällen in dieser Saison.
RB Leipzig siegt mit einem Kraftakt
Dabei hatten die Leipziger gerade das versucht im Training abzustellen, hatten sich blaue Augen und blutige Nasen in den Übungseinheiten geholt. Von diesem Schock mussten sich die Gastgeber erst einige Minuten erholen, Schalke drückte aggressiv und hätte Dayot Upamecano nicht in letzter Sekunde gegen den einschussbereiten Burgstaller gerettet, hätte RBL diese Partie wohl nicht gewonnen.
Doch danach zog sich Rasenballsport mit einem Kraftakt, durch so dominanten und strukturierten Angriffsfußball wie lange nicht mehr aus dem Tief – auch dank Matchwinner Timo Werner, der sogar noch das 4:1 hätte erzielen können, doch Stambouli rettete seinen Schuss mit der Brust (80.).
Statistik: RB Leipzig – FC Schalke 04 3:1 (1:0)
RB Leipzig: Gulacsi – Laimer, Orban, Upamecano, Bernardo – Keita (Poulsen, 67.), Demme – Kampl, Bruma (Ilsanker, 84.) – Sabitzer, Augustin (Werner, 63.).
FC Schalke 04: Fährmann – Stambouli, Naldo, Nastasic – M. Meyer – D. Caligiuri, Oczipka – Harit (Konoplyanka, 82.), Schöpf (Pjaca, 55.) – di Santo (Embolo, 55.), G. Burgstaller.
Tor(e): 1:0 Keita (41.), 1:1 Naldo (56.), 2:1 Werner (69.), 3:1 Bruma (71.) Torchancen: 10:5; Ecken: 4:4; Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach); Gelbe Karten: Sabitzer (36.), Nastasic (53.), Keita (54.), Caligiuri (87.); Zuschauer: 42.558 in der Red-Bull-Arena Leipzig (ausverkauft). (mz)