RBL klettert auf Rang vier RB Leipzig siegt beim 1. FC Köln: Happy End für RBL im Offensiv-Spektakel
Köln/Leipzig - Als Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig abpfiff, war es ganz still im mit 48.700 Zuschauern besetzten im Kölner Stadion.
Doch das hatte nichts mit der begeisternden Leistung des 1. FC Köln zu tun, vielmehr mit dem Ergebnis für RB Leipzig. Die Gäste bejubelten nach der hitzigen und attraktiven Partie den 2:1 (1:0)-Erfolg und schoben sich auf Tabellenplatz vier vor.
Vor dem Spiel hatte die Polizei mit großem Aufgebot und voller Montur auf dem Stadionvorplatz Aufstellung genommen, damit der Teambus der Leipziger anders als im Vorjahr nicht blockiert wird. Doch von Blockade war am Sonntagabend weder an der Buseinfahrt, noch auf dem Platz etwas zu sehen.
Der Tabellenletzte legte mit Esprit los und rannte mit Wucht gegen Leipzigs junge und Abwehrreihe mit zwei 18-Jährigen in der Innenverteidigung an. Milos Jojic (2.) und zweimal Yuya Osako per Kopf (14., 18.) hatten gute Chancen. So spiel- und kampfstark hatte der „Effzeh” in dieser Saison noch nicht begonnen.
RB Leipzig: Timo Werner steht nicht im Kader
RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte überraschend Youngster Ibrahima Konaté in die Startelf beordert. Der Franzose hatte bislang noch keine einzige Bundesliga-Minute gespielt, lediglich U19-Spiele bestritten, und verdrängte nun Kapitän Willi Orban auf die Bank, weil sich Hasenhüttl von dem 1,93-Meter-Mann mehr Durchsetzungsvermögen gegen Kölns wuchtigen Stürmer Jhon Cordoba versprach. Timo Werner stand gar nicht erst im Kader.
So geriet Rasenballsport anfangs gehörig unter Druck und brauchte eine halbe Stunde, um sich in der neuen Aufstellung zurechtzufinden und zu befreien. Doch mit einem Mal entfachten die Leipziger um den glänzend aufgelegten Spielmacher Bruma offensiv großen Druck.
RB Leipzig in Köln: Beste Torchancen auf beiden Seiten
Ein Pfostentreffer von Marcel Halstenberg und die Parade von Keeper Timo Horn gegen Yussuf Pousen (29.) sowie ein Distanzschuss von Marcel Sabitzer (30.) waren die Vorboten von Lukas Klostermanns Treffer zum 1:0 (30.). Sabitzer leitete einen Pass von Bruma in den Strafraum mit der Hacke weiter, wo der Rechtsverteidiger am Fünfmeterraum trocken ins kurze Eck abzog. Das erste Bundesligator des U21-Nationalspielers.
Danach drückten die Hausherren wieder mehr; bei den Schüssen von Konstantin Rausch (32. per Glanzparade von Peter Gulacsi gehalten) und Jojic (44., zentral übers Tor) hatten die Fans auf den Rängen den Torschrei schon auf den Lippen.
Ein so chancenreiches und kurzweiliges Spiel von beiden Teams hatte es mit RB-Beteiligung in dieser Saison noch nicht gegeben, weil die Kölner sich nicht aufs Verteidigen und Kontern beschränkten, sondern mutig mitspielten. Beide Teams erspielten sich reichlich Torgelegenheiten, vergaben diese aber regelmäßig.
RB Leipzig hält den Kölner Angriffen Stand
Köln drückte auch in den zweiten 45 Minuten weiter und spielte ganz und gar nicht wie ein Tabellen-Schlusslicht. Doch statt eines Kölner Treffers belohnte Poulsen die cleveren, kampfstarken und glücklicheren Leipziger und machte mit seinem Tor zum 2:0 (80.) nach Vorarbeit von Sabitzer scheinbar alles klar. Nach Osakos Anschlusstreffer per Kopf (82.), bei dem Gulacsi auch mal hätte aus seinem Kasten kommen können, wurde es noch einmal hitzig im Stadion.
Doch nach dem Höllenlärm und –druck in Istanbul zitterten und arbeiteten sich die Leipziger auch durch diese letzte Druckphase.
Spielstatistik: 1. FC Köln – RB Leipzig 1:2 (0:1)
1. FC Köln: Horn – Klünter (Höger, 87.), Sörensen (Handwerker, 69.), Heintz, Rausch – Jojic, Özcan, M. Lehmann, Bittencourt – Osako, Cordoba (Pizarro, 54.)
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté (Kampl, 46.), Upamecano, Halstenberg – Demme (Laimer, 46.), Ilsanker – Forsberg, Bruma (Bernardo, 90.) – Poulsen, Sabitzer
Tore: 0:1 Klostermann (30., Sabitzer), 0:2 Poulsen (79., Sabitzer), 1:2 Osako (82., Handwerker); Torchancen: 9:12; Ecken: 9:7; Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin); Gelbe Karten: Konaté (31.), Demme (34.); Zuschauer: 48.700 im Rhein-Energie-Stadion
(mz)