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Teure Tickets bei RB Leipzig RB Leipzig in der Champions League: Bleiben bei RBL zur Premiere Plätze leer?

Von Ullrich Kroemer 08.09.2017, 13:06
Die Champions League löst bei RB Leipzig keinen großen Run auf die Tickts aus.
Die Champions League löst bei RB Leipzig keinen großen Run auf die Tickts aus. imago sportfotodienst

Leipzig - Wenn am Mittwochabend im Leipziger Stadion das Flutlicht angeschaltet wird, steigt das erste Europapokalspiel seit knapp 30 Jahren in der Messestadt.

Die Champions-League-Premiere von RB Leipzig gegen Vorjahres-Halbfinalist AS Monaco ist die erste internationale Partie eines Leipziger Klubs seit dem 26. Oktober 1988. Damals war der SSC Neapel mit Diego Maradona im Uefa-Pokal zu Gast bei Lok Leipzig. Die Partie endete 1:1, 80.100 Zuschauer waren in der riesigen Schüssel Zentralstadion.

RB Leipzig: Die Champions League ist noch nicht ausverkauft

Im Vergleich zum Fassungsvermögen von 42.558 Plätzen in der Bundesliga wird sich die Gesamtkapazität bei Champions-League-Partien nicht grundlegend verringern. Geringfügige Einschränkungen könne es lediglich aufgrund der „Sicherheitsvorkehrungen und der entsprechend erforderlichen Pufferzonen” geben, teilte RB auf MZ-Anfrage mit. „Das wird nach entsprechender Einschätzung von Spiel zu Spiel variieren.”

29 Jahre später wird nicht einmal die Hälfte das Comeback des Leipziger Fußballs auf europäischer Bühne im Stadion beobachten können. Das liegt zum einen daran, dass laut Angaben von RB Leipzig nur etwa 1000 Gästefans aus Monaco mitreisen und somit wegen der strikten Fantrennung etwa 2000 Plätze im Gästebereich leer bleiben müssen.

Zudem – und das ist erstaunlich – sind nur wenige Tage vor dem Meilenstein-Match noch immer 1500 Plätze in den Heimsektoren frei.

Eine genaue Zahl der noch freien Plätze gab RB Leipzig am Freitagnachmittag via Twitter bekannt. Zuvor wollte der Veren gegenüber der MZ keine konkrete Zahlen nennen. Fakt ist, dass im Ticketsystem immer mal wieder neue Karten auftauchen – auch in Blöcken, die zuvor nicht mehr buchbar waren (siehe Screenshots).

Vor allem auf der Gegengeraden im Oberrang sind aktuell (Stand: Freitagvormittag) einige Blöcke nicht einmal zur Hälfte belegt. In Block 49 etwa – auf Höhe der Mittellinie gut gelegen – sind noch über 500 Plätze frei. Auch die Blöcke 43 sowie die Blöcke 52 und 53 über dem Gästebereich sind höchstens zur Hälfte gefüllt. In insgesamt zehn Blöcken waren fünf Tage vor dem ersten Spieltag in der „Königsklasse” noch Karten zu haben.

Der Hauptgrund für die verhaltene Nachfrage sind wohl die Eintrittspreise. Die verbliebenen Karten kosten für Vollzahler 60 bis 85 Euro. Offenbar zu teuer für viele Anhänger der Leipziger. Die günstigsten Karten in Sektor B kosten 25 Euro und waren freilich schnell vergriffen. Die Uefa macht zwar zahllose Vorgaben für den Ablauf eines Spiels in der Champions League, doch die Preisgestaltung haben die Klubs selbst in der Hand.

RB Leipzig: Auch Vorverkauf für Besiktas Istanbul läuft schleppend

Zudem waren bereits in der Vergangenheit Abendpartien unter der Woche weniger gut besucht, weil so viele auswärtige Fans wegbleiben. Und natürlich ist der AS Monaco ein sportlich hochkarätiger Gegner, doch weder hat der französische Meister die ganz großen Namen in seinen Reihen, noch besitzt der Klub selbst genügend internationale Strahlkraft.

Übrigens: Auch der Vorverkauf für das Auswärtsspiel bei Besiktas Istanbul läuft offenbar schleppend. Aktuell ist nur einer der drei Gästeblöcke im Istanbuler Vodafone-Park buchbar (Kosten: 36 Euro). Die von einem Reiseanbieter in Kooperation mit Rasenballsport angebotene Fanreise an den Bosporus für 619 Euro (!) findet wohl wenig Anklang. Der Veranstalter bietet den wenigen Kunden, die gebucht haben, bereits kostenlose Stornierungen an. Das posteten RB-Anhänger im Forum von RB-Fans.de

Das magere Interesse ist in Anbetracht der aktuellen politischen Umstände in der Türkei durchaus erklärbar, doch dass das erste Heimspiel noch nicht ausverkauft ist, sollte dem Klub auch hinsichtlich der Preisgestaltung zu denken geben.

Wie sagte RB-Boss Oliver Mintzlaff beim Football-Summit an diesem Donnerstag in Frankfurt noch in anderem Zusammenhang? „Wenn ich Fans kapitalisiere, weiß ich nicht, ob das der richtige Weg ist.“ Nimmt man den Vorverkauf zum Maßstab, ist die ganz große Champions-League-Euphorie in Leipzig jedenfalls noch nicht ausgebrochen – auch wegen der Kartenpreise. (mz)