Farbbeutel-Würfe auf RB-Bus RB Leipzig-Bus in Leverkusen von Farbbeuteln attackiert

Leverkusen - Es wird sich erst noch zeigen, in welchem Zusammenhang der Wurf von Farbbeuteln auf den Teambus von RB Leipzig und das anschließende 3:2 (1:2) im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen zueinander stehen. Ob ursächlich. Oder zufällig. Die Geschichte wird ihr Urteil fällen. Später, wie sie das immer tut.
Bis dahin aber darf man sich natürlich trefflich darüber streiten. Ralph Hasenhüttl hat sein Urteil schon gefällt. War hilfreich, meinte der Trainer von RB Leipzig nach dem Spiel Freitagabend in Leverkusen. „So etwas hilft immer, noch ein paar Prozentpunkte herauszukitzeln.“
Hasenhüttl: "Einer hat aus zwei Metern daneben geworfen"
Überhaupt war der Österreicher in der Farbfrage äußerst entspannt. Anders als sein Sportdirektor Ralf Rangnick, der nach dem Wurf der Pigmentsäckchen dem Automobil bei der Einfahrt in der BayArena wutentbrannt entstieg, war Hasenhüttl recht entspannt. Er schilderte den Vorfall so: „Wir standen da und dann kamen ein paar Vermummte und warfen die Beutel gegen die Fromtscheibe.“ Und ergänzte: „Einer hat aus zwei Metern daneben geworfen. Der soll das nächste Mal von der Seite kommen, da ist der Bus breiter.“
Hasenhüttl ließ ein Schmunzeln folgen, straffte sich aber, und wurde wieder ernst: „Das ist natürlich nicht witzig. Schade, dass es solche Idioten gibt. Wir habe es trotzdem schnell weggesteckt und sicher ins Stadion geschafft.“
Völler: "Diese Dinge sollten nicht vorkommen, das verurteilen wir auch"
Natürlich war der Farbbeutel-Vorfall Thema vor und nach dem Spiel, das RB an die Spitze der Tabelle führte, weil die Sachsen zwei Rückstände durch Kevin Kampl (2.) und Julian Brandt (45+2) mit Treffern von Julian Baumgartlinger (Eigentor, 4.), Emil Forsberg (67.) und Willy Orban (80.) drehten. Und über Nacht drei Punkte vor den Bayern auf Rang eins übernachten.
Aber es wurde weit weniger hochgekocht, als das vor der Partie noch den Eindruck hatte. Bayers Sportdirektor Rudi Völler sagte, er habe sich bei RB dafür entschuldigt, aber sich auch die Version des Busfahrers angehört, weil die Legendenbildung in solchen Fällen immer besonders aktiv sei. „Ich habe schon gehört, die Beutel sollen bei voller Fahrt geflogen. Also bei der Wahrheit bleiben.“ Aber: „Diese Dinge sollten nicht vorkommen, das verurteilen wir auch.“
Gelsdorf: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leverkusener so etwas machen"
Mit dem Bus des Neulings ist nicht das erste Mal ein Teambus in dieser Saison beschädigt wurden. Elf Gefährte hat es schon erwischt. Im Zusammenhang mit dem in Teilen der Republik verachteten Verein aus Leipzig bekommt das Thema natürlich reflexartig eine höhere Bedeutung. Dass die Beutel ausgerechnet in Leverkusen flogen, treibt die Aktion auf eine ironische Spitze.
Bayer wurde vom Chemie-Unternehmen Bayer aus den selben Grünen 1904 aus der Taufe gehoben, wie RB Leipzig 2007 von Red Bull. Aber der langjährige Bundesliga-Trainer und Leiter der Bayer-Nachwuchsabteilung, Jürgen Gelsdorf, hat an einem direkten Zusammenhang zwischen Wurfort und Lebensraum der Täter so seinen Zweifel. Er sagte bei Sky: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leverkusener so etwas machen. Wir waren als Werksklub lange Jahre in einer ähnlichen Situation wie RB Leipzig. Ich glaube nicht, dass es Leverkusener waren. Auf jeden Fall eine saudumme Aktion.”