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Auswärtsspiel in Leverkusen RB Leipzig bei Bayer 04 Leverkusen: Wie Ralph Hasenhüttl mit den Personalsorgen umgeht

Von Martin Henkel 14.11.2016, 16:10
Sorgenfalten im Gesicht von Ralph Hasenhüttl: Der RB-Trainer hat einige Personalprobleme.
Sorgenfalten im Gesicht von Ralph Hasenhüttl: Der RB-Trainer hat einige Personalprobleme. imago sportfotodienst

Leipzig - Das Wetter über dem Trainingsgelände kontrastierte die Aussichten dieser Woche für RB Leipzig. Nicht über die Maßen, aber blauer Himmel und Sonne standen im Gegensatz zu den Sorgen, die der Aufsteiger vor seinem elften Ligaduell am Freitagabend in Leverkusen gegen Bayer 04 hat (20.30 Uhr).

Noch sechs Spieler auf Länderspielreise

Das würde bei den Sachsen natürlich niemand jemals so formulieren, die Aussichten sind generell und grundsätzlich immer heiter. Doch ein Blick auf den Trainingskader verriet die besonderen Umstände dieser Woche. Es fehlten die Stammspieler Peter Gulacsi, Naby Keita, Emil Forsberg, Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und Reservist Kyriakos Papadopoulos. Länderspielbedingt.

Gulacsi (Ungarn) und Forsberg (Schweden) spielen Dienstag noch in einem Test gegeneinander, Sabitzer und Ilsanker (beide Österreich) müssen am selben Abend gegen die Slowakei ran (Freundschaftsspiel), Keita hat mit Guinea am Sonntag erst gegen Kongo gespielt und wird erst Montagabend zurückerwartet.

Nur maximal zwei Einheiten mit dem vollen Kader

Ohne fünf Stammkräfte zu trainieren, ist alles andere als optimal. Bayer 04 ist immerhin nicht irgendwer. Leverkusen spielt Champions League und hat sich nach dem vermurksten Saisonstart und dem Aus im Pokal gegen die Sportfreunde Lotte mit zuletzt drei Siegen en suite gefestigt. Trainer Ralph Hasenhüttl bezifferte die Möglichkeiten, sich mit dem gesamten Kader auf den Gegner vorzubereiten, am Montagmorgen auf „eine Einheit, vielleicht zwei.“ Und gab vor: „Da müssen wir dann alles reinpacken.“

Die Situation ist vertrackt. RB hatte zuletzt einen famosen Lauf, der Neuling gewann sieben von zehn Spielen und spielte drei Mal remis. Ist Tabellenzweiter punktgleich hinter dem FC Bayern und will die Serie natürlich fortsetzen. Aber eine akribische Vorbereitung auf jeden Gegner ist einer der Gründe für den Erfolg, was mit dem Schrumpfkader, der Hasenhüttl bis Mittwoch zur Verfügung steht, dieses Mal nicht möglich ist. Und Donnerstagabend fliegen sie ja schon ab.

Burke soll sich bei RB wieder Selbstvertrauen holen

Doch wem nützt es, zu jammern?! Der Trainer hat die RB-eigene Wendung aller Tatsachen ins Positive längst aufgesogen. Der schottische Zugang Oliver Burke etwa bekam am Freitag im Spiel gegen England keine Minute Einsatzzeit, obwohl die Schotten nach 61 Minuten 0:3 hinten lagen.

Was meinte Hasenhüttl dazu? „Dafür darf er sich bei uns wieder Selbstvertrauen holen.“ Oder in Bezug auf seine beiden Landsleute Sabitzer und Ilsanker. Die verloren gegen Irland 0:1. Und, wird die Gemütslage der zwei Auswirkungen auf RB haben? Glaube er nicht, sagte Hasenhüttl. „Man kann ja auch sagen, jetzt sind sie umso heißer, wieder zu gewinnen.“

Bayer Leverkusen musste 14 Spieler abstellen

Ist eben alles nur eine Frage der Bewertung. Die Situation mit den Augen des Trainers betrachtet, ergibt folgendes Panorama: Forsberg hat zwar gegen Frankreich 1:2 verloren hat, aber ein Tor geschossen. Keita hat ebenfalls 1:2 verloren, aber durchgespielt. Der Däne Yussuf Poulsen ist sogar schon wieder zurück, genauso wie Timo Werner. Und Davie Selke (U-23). Ach ja, und wer sagt denn, dass der Gegner es besser hat?

Bayer musste 14 Spieler abstellen, vier mehr als RB. Und Bayer wird von Roger Schmidt trainiert, der früher in Salzburg tätig war und dort von Ralf Rangnick so erfolgreich darin bestärkt wurde, Gegenpressing und Konterfußball zu spielen, dass der Tabellenachte jetzt in etwa so spielt wie RB. Das erleichtert also doch alles irgendwie die Vorbereitung? „Na klar“, sagte Hasenhüttl, „das hilft uns schon.“