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RBL-Neuzugang RB Leipzig: Ademola Lookman startet in Leipzig mit einigen Zweifeln

Von Ullrich Kroemer 02.02.2018, 09:00
RBL-Neuzugang Ademola Lookman bei seinem ersten Training in Leipzig.
RBL-Neuzugang Ademola Lookman bei seinem ersten Training in Leipzig. imago sportfotodienst

Leipzig/Liverpool - Sein Einstand in Leipzig fiel verhalten aus: Am Donnerstagvormittag trabte Ademola Lookman (20) schüchtern lächelnd zum ersten Mal auf den Trainingsrasen von RB Leipzig. Um Autogramme wurden nur die arrivierten Kollegen gebeten; Lookman begrüßten die knapp 50 Zuschauer am Cottaweg stumm durch die Linsen ihrer Smartphones.

Dass es weder Sprechchöre noch Applaus für den in letzter Transferminute vom FC Everton ausgeliehenen Briten gab, hängt wohl auch damit zusammen, dass die Fans nicht so recht wissen, was der 20-Jährige RB Leipzig bringen soll. Zwar ist Lookman zweifelsohne ein talentierter Offensivmann für die linke Außenbahn mit Zug zum Tor, der mit Rechts und Links schießen kann. Doch ohne das RB-System zu kennen, ist der englische U21-Nationalspieler in den verbleibenden 14 Bundesliga-Spielen – für die Euro League ist er wegen Einsätzen für Everton wohl nicht startberechtigt – nicht mehr als ein Backup für Bruma und den verletzten Emil Forsberg.

Ademola Lookman: Wohl keine Soforthilfe für RBL

Da RB Leipzig dem Vernehmen nach keine Kaufoption hat, muss Lookman wohl im Sommer zurück auf die Insel kehren. Für RB zwar ein preiswertes, aber wenig nachhaltiges Geschäft.

Dabei hatten Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick stets betont, dass sie nur einen Spieler gebrauchen können, der dem Team sofort weiterhelfen kann und zudem Perspektive in Leipzig hat.

In England waren viele wenig glücklich mit Lookmans kurzfristigem Abgang. Zahlreiche Fans des Traditionsklubs aus Liverpool ließen in den sozialen Netzwerken ihren Frust darüber ab, warum ausgerechnet einer der talentiertesten Briten weggeschickt wird.

Everton-Coach Allardyce äußert Zweifel

Auch Neu-Coach Sam Allardyce hätte Lookman lieber woanders gesehen. „Wir haben verschiedene Deals für ihn gemacht, aber er blieb unnachgiebig. Nun hat er gekriegt, was er wollte“, so Allardyce. Der Ex-Skandal-Trainer der englischen Nationalmannschaft befürchtet, dass Lookman der Herausforderung, bei RB zu regelmäßigen Einsätzen zu kommen, nicht gewachsen sei. „Oliver Burke war auch dort und konnte es am Ende kaum erwarten wieder wegzukommen“, so Allardyce, der Lookman „Dickköpfigkeit” unterstellt. „Ich hoffe, er belehrt uns alle eines Besseren.“

Lookman ist Sohn nigerianischer Einwanderer und wuchs in der Londoner Peripherie auf. Den Durchbruch in den Profifußball schaffte der dribbelstarke und schnelle U20-Weltmeister bei Charlton Athletic, wo er in der zweiten und dritten englischen Liga kickte. Beim FC Everton, der ihn vor einem Jahr für knapp neun Millionen Euro verpflichtete, saß er zuletzt meist nur auf der Bank. (mz)

(mz)