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Ralf Rangnick Ralf Rangnick: Wieso die Anfeindungen gegen RB Leipzig abgenommen haben

22.10.2016, 14:38
Ralf Rangnick sieht, dass die Anfeindungen gegen RB Leipzig weniger werden.
Ralf Rangnick sieht, dass die Anfeindungen gegen RB Leipzig weniger werden. dpa

Berlin - Abgetrennte Bullenköpfe, Schmähgesänge, Sitzblockaden – die Bundesliga hat RB Leipzig nicht wirklich mit offenen Armen empfangen. Trotzdem sollen die Anfeindungen abgenommen haben. Das meint Ralf Rangnick, Sportdirektor bei den „Roten Bullen.“

Im Interview des Berliner „Tagesspiegel” sagte Rangnick: „Das war mir aber auch klar, wenn wir denn gut spielen. Und unsere Werte und positiven Attribute vermitteln. Inzwischen ist es so, dass immer mehr Menschen sagen: Hey, die präsentieren sich wirklich leidenschaftlich und begeisternd und haben richtig interessante Spieler.” Allerdings sei ihm auch klar, „dass wir mit unseren Neuerungen als junger Verein und mit dem starken Sponsor im Rücken polarisieren”.

Oliver Mintzlaff, Vorstandschef von RB Leipzig hatte bereits im Juli 2016 in einerm Interview mit der Zeitung Die Welt erklärt, dass die Anfeindungen in den Stadien abgenommen haben. Insofern ist Rangnicks Erkenntnis auch nicht sonderlich neu.

Ralf Rangnick könne aber nach wie vor nicht verstehen, warum RB Leipzig im Mittelpunkt der Anti-Kommerzdebatte stehe. Unter seinen Kollegen in den Clubs sei das kein großes Thema mehr. „Was mich ärgert, aber das würde wohl jedem so gehen, wenn ein Spiel wie in Köln 15 Minuten später anfangen muss”, sagte Rangnick. „Aber nicht, weil der Busfahrer die Staumeldung nicht gehört hat, sondern weil 50 Holzköpfe beschließen, die Zufahrt zu blockieren.”

Ralf Rangnick erinnert an Heidenheim: „Wurden mit Urinbechern beworfen!”

Interessanterweise stufte Ralf Rangnick den abgetrennten Bullenkopf beim Pokalspiel in Dresden nicht als den Höhepunkt der Fan-Anfeindungen ein. Der Sportdirektor erinnerte im Tagesspiegel an einen Auftritt im ersten Zweitliga-Jahr: „In Heidenheim beispielsweise  wurden unsere Ersatzspieler beim Aufwärmen mit Urinbechern beworfen.”

Im Interview erklärte er weiter, dass er hoffe, auch am Saisonende wieder einen Grund zum Feiern zu haben - zum Beispiel der Klassenerhalt in der Bundesliga. Eine mögliche Qualifikation für den Europapokal hält er in der Saison 2016/17 für verfrüht: „Ich kann mir Dinge schon vorstellen, die momentan noch eher gewagt erscheinen mögen, aber dass das schon in dieser Saison passiert, halte ich für sehr unwahrscheinlich.“

Ralf Rangnick: „Wir haben einen Salary-Cup bei RB Leipzig“

Realistischer seien für Ralf Rangnick die internationalen Plätze eher im dritten Jahr einer Bundesliga-Zugehörigkeit, da RB Leipzig aktuell „in der Gehaltstabelle nur im Mittelfeld“ stehe. Darüber hinaus erklärte der Sportdirektor von RB Leipzig: „Wir haben hier eine Art internen Salary-Cap. Und damit wollten wir bei unserer Mannschaft ganz bewusst ein Zeichen setzen und unser großes Plus der vergangenen Saison, den extremen Teamgeist, nicht durch eine eventuelle Neiddiskussion gefährden. Das und das junge Alter der Spieler erklärt dann auch unseren Etat im mittleren Bereich der Liga.“ (mz/dpa)

Kaiserslauterner Fans halten im April 2016 ein Plakat mit der Aufschrift „RB ist doof“ in den Händen.
Kaiserslauterner Fans halten im April 2016 ein Plakat mit der Aufschrift „RB ist doof“ in den Händen.
dpa