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Dietrich Mateschitz Dietrich Mateschitz: Entscheidung für RB Leipzig auf dem Motorrad

19.07.2017, 12:21
Dietrich Mateschitz, hier mit seiner Freundin Marion Feichtner, hatte bei Leipzig als Standort für sein RB-Projekt ein gutes Gefühl.
Dietrich Mateschitz, hier mit seiner Freundin Marion Feichtner, hatte bei Leipzig als Standort für sein RB-Projekt ein gutes Gefühl. imago sportfotodienst

Leipzig/Salzburg - Vor der Gründung von RB Leipzig hatten die Marketingstrategen von Getränkegigant Red Bull auch die Standorte Düsseldorf und Mallorca in die engere Wahl genommen.

Doch Boss Dietrich Mateschitz, bekannt dafür, knifflige unternehmerische Entscheidungen nach reiflicher Bedenkzeit auch aus dem Bauch heraus zu treffen, entschied sich nach einem Besuch in der Messestadt 2008 pro Leipzig.

Mateschitz besuchte Leipzig in Motorrad-Klamotten

Nun verriet der Österreicher erstmals, wie genau er bei einer „Sitzprobe” beschloss, Leipzig und nicht einen der beiden anderen Standorte zu beglücken. Im Interview mit der Sport-Bild berichtet der 73-Jährige, dass er mit dem Motorrad nach Leipzig gefahren sei, „um die Atmosphäre der Stadt einzuatmen, die Leute irgendwie kennenzulernen”.

Mateschitz berichtet: „Ich ging mit meinen Motorradklamotten in Cafés und auch zu anderen Plätzen. Keiner erkannte mich, wie auch, ich sah aus wie ein Easy Rider.”

Der Chef des Getränke- und Marketingimperiums stellte fest: „Die Menschen dort waren total nett und offen. Ich lernte Leipzig als eine der tollsten und schönsten Städte kennen, die ich je besucht habe.” Nach dem Besuch stand für DM fest: „Allen Unkenrufen zum Trotz ziehe ich das jetzt durch.”

Mateschitz wählte Leipzig trotz vieler Zweifler

Vor der Entscheidung hätten ihm viele Zweifler zugeflüstert: „Mach das nicht, das kann nicht funktionieren. Die Tradition von Lok Leipzig ist zu groß.” Doch Mateschitz, der als sturer Steirer einmal gereifte Ideen nicht so schnell ad acta legt, sagt: „Aber ich hatte nun einmal die Schnapsidee.”

Und auch zu weiteren Themen äußert der RB-Investor klare Vorstellungen.

Dietrich Mateschitz über...

 ... Spielerverkäufe: „Kürzlich flatterte uns ein 75-Millionen-Euro-Angebot für Naby Keita ins Haus. No way! Er hat noch einen Vertrag, und den wird er auch erfüllen. Wie gesagt: Ihn zu verkaufen wäre nicht nur ein Misstrauensbeweis für unsere Fans, sondern auch ein falsches Zeichen für unsere anderen Spieler wie beispielsweise Timo Werner, der ebenfalls begehrt ist.”

... Ralf Rangnick: „Er gehört meiner Meinung nach zu den besten Fußballphilosophen der Welt.”

... den Red-Bull-Weg: „Stehe immer zu deinen Werten. Vertraue auf die Jugend. Wir wollen Spieler, die nicht nur talentiert sind, sondern auch menschliche Werte verinnerlichen. Wir wollen Trainer, die unsere Philosophie weitergeben, auch an alle Ausbilder, die zum Verein gehören.”

... ein Duell zwischen RB Leipzig und Red Bull Salzburg: „Sollten beide Vereine in der Champions League aufeinandertreffen, werden beide das Beste versuchen. Wir reden von einem sportlichen Wettbewerb, und der wird es am Ende auch sein.”

... seinen Einfluss: „Sagen wir mal so: Ich zeige Präsenz. Meine Tugend oder eben auch Untugend ist, dass ich genau beobachte, was passiert. Es ist nie gut, wenn man nur als Milchkuh gilt, die man melken kann. Es ist extrem wichtig, dass man durch Präsenz beweist, wie sehr man hinter einer Idee steht.” (mz/uk)