Vor BVB gegen RBL "Aki" Watzke vs. RB Leipzig: Wie der BVB-Boss immer wieder gegen RasenBallsport stichelt
Leipzig - BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich in der Vergangenheit immer wieder abfällig über Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig geäußert. Watzke gilt als einer der größten Kritiker des Leipziger Modells.
„Wir brauchen diesen Tabellenführer nicht“, sagte Watzke zuletzt im November auf der BVB-Aktionärsversammlung, betonte aber auch: „Ich ziehe aber den Hut vor der sportlichen Leistung.“ Ganz ähnlich äußerte er sich vor wenigen Tagen in "Fußball Bild": "Ich mag das zu Grunde liegende Modell von Rasenballsport nicht, aber ich sehe auch immer mit großem Respekt für die sportliche Leistung nach Leipzig. Rangnick und Hasenhüttl sind Top-Leute.“
Die Leipziger haben in ihrer ersten Bundesliga-Saison bereits einige Rekord gebrochen, belegen aktuell mit elf Punkten Vorsprung vor dem BVB den zweiten Tabellenplatz hinter Rekordmeister Bayern München.
BVB-Trainer Tuchel traut RB Leipzig die Meisterschaft zu
Watzke hat den Erfolgsweg von RB Leipzig keineswegs positiv verfolgt. Dagegen traut BVB-Trainer Thomas Tuchel den Sachsen sogar die Meisterschaft zu: „Ich würde sagen, dass Leipzig den exakt gleichen Weg wie Leicester City gehen kann.“ Er sehe RasenBallsport nicht als „Eintagsfliege. Das ist zu vergleichen mit dem, was letztes Jahr in England passiert ist.“
RB-Kapitän Dominik Kaiser hatte Watzke einst bei Sport1 gekontert: „Ich spiele nicht bei RB, um eine Dose zu performen und stehe auch nicht als Dose auf dem Feld. Und dann hätte ja Dortmund ja auch gegen elf Dosen verloren.“
BVB-Boss Watzke über RB Leipzig: „Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen.“
Watzke hatte schon zuvor das Leipziger Konzept kritisiert. „Bei RasenBallsport, wie sie ja tatsächlich heißen, haben wir das erste Mal – auch im Gegenteil zu Hoffenheim oder Wolfsburg – den Fall, dass da nichts, aber auch gar nichts historisch gewachsen ist“, sagte Watzke: „Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen.“
Lob für RB Leipzig von Hans-Joachim Watzke? Ja, auch das gibt es. Im BILD-Interview erklärte er Anfang November 2016 zum erfolgreichen Saisonstart von RasenBallsport und der TSG 1899 Hoffenheim: „Beide haben sehr gute Trainer, beide sind im Pokal schon raus und können sich voll auf die Bundesliga konzentrieren. Der Kader von beiden ist sehr, sehr gut zusammengestellt und beide haben den Vorteil, dass sie keine englischen Wochen haben. Das ist schon ein Pfund.“
Watzke vs. Red-Bull und RB Leipzig: „Nicht meine Lieblingskonstruktion“
Im August 2016 äußerte sich Hans-Joachim Watzke in Bezug auf RB Leipzig in der Sport Bild ebenfalls fast schon zurückhaltend: „Ich persönlich freue mich für die Menschen im Osten, dass es dort wieder einen Bundesligisten gibt. Auch wenn man sich sicher wünschen würde, dass bei RB einige Dinge anders laufen.“
Und weiter: „Dieser Klub ist nicht meine Lieblingskonstruktion und wird auch nie meine Lieblingskonstruktion werden, aber ich habe zu viel Respekt vor den Fans in Ostdeutschland, als dass ich das Ganze in der Öffentlichkeit verurteilen würde.“
Bereits im Mai 2016 erkannte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke im kicker die sportliche Entwicklung in Leipzig an: „Mittelfristig wird einer der großen Bundesliga-Vereine seine Startberechtigung in Europa an Leipzig verlieren. Für RB sehe ich schon in der nächsten Saison eine Chance, in die Euro League zu kommen. Mittelfristig ist sicher die Champions League das Ziel.“ Leipzig habe riesige Vorteile gegenüber den Vereinen, die jede Woche um ihre Einnahmeseite kämpfen müssten.
Watzke spricht despektierlich von „Rasenschach Leipzig“
Auch im Februar Jahr 2013 konnte sich Hans-Joachim Watzke vom BVB nicht zurückhalten. Damals erklärte er: „Der liebe Gott möge es verhindern, dass bald noch Rasenschach Leipzig dazu kommt.“ Eine Verballhornung des Klubnamens Rasenballsport (RB) Leipzig.
Ähnlich kritisch äußerte er sich im August 2009, damals sagte „Aki“ Watzke über RB Leipzig: „Wollen wir wirklich auf einer Meisterfeier Red Bull Soundso feiern? Ich glaube nicht, dass der deutsche Fußball schon dermaßen amerikanisiert ist“, sagte Watzke dem Internetportal fussball.de.
RasenBallsport Leipzig reagiert auf die ständigen Anfeindungen aus dem Ruhrgebiet sehr gelassen. RBL-Vorstandschef Oliver Mintzlaff in der BILD: „Ich habe Herrn Watzke erst vor ein paar Tagen beim DFB-Bundestag in Erfurt getroffen - er äußerte sich wie auch in den vergangenen Monaten sehr positiv unseren Fans und uns gegenüber. Demnach glaube ich vor allem das, was er mir persönlich sagte. Und nicht das, was er nun medial an einzelne seiner Fangruppen addressierte.“