1:1 beim VfL Wolfsburg 1:1 beim VfL Wolfsburg: RB Leipzig rettet einen Punkt über die Zeit
Wolfsburg - Es gibt Unentschieden. Solche und solche. Zur Gruppe der schmerzhaften gehört das überflüssige. RB Leipzig hat sich Dienstagabend in Wolfsburg eines davon eingehandelt. Die Sachsen spielten gegen einen 75 Minuten lang besonders harmlosen VfL Wolfsburg nur 1:1 (0:1).
Den Gegentreffer zum vierten RB-Remis in dieser Saison erzielte Paul Verhaegh. Paul Verhaegh ist wie der Leipziger Schütze zum 1:1, Marcel Halstenberg, Verteidiger. Wenn der also trifft, dann – Vorsicht! – nach einem ruhenden Ball. Das Wort können sie bei RB Leipzig nicht mehr hören. Den letzten Treffer nach einem ruhenden Ball musste Keeper Peter Gulacsi vorigen Samstag aus seinem Netz holen. Es war das späte 2:2 für Mainz. Auch so eine überflüssige Punkteteilung.
Dieses Mal wurde der Ungar vom Elfmeterpunkt geschlagen. In der 14. Minute startete der VfL seinen ersten und einzigen Angriff der 1. Hälfte. Ibrahima Konaté traf nach einer Hereingabe Mario Gomez am Fuß, der fiel, Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte sofort auf den Punkt: Verhaegh traf kalten Herzens (15.) und bescherte RB damit den fünften Gegentreffer nach einem Elfmeter. Auch das wächst sich zu einem Problem für die Sachsen aus.
RB Leipzig sucht lange vergeblich nach einer Lücke in Wolfsburgs Abwehr-Bollwerk
Mehr kam da nicht von den Gastgebern bis zur Pause. RB dominierte, RB kombinierte, RB kam ein Dutzend Mal zu Möglichkeiten, den Ball in den Strafraum zu spielen. Aber dort stand jedes Mal John Anthony Brooks und hielt in so ziemlich jede Hereingabe seinen Fuß. Nach 45 Minuten hatte RB acht Torschüsse und sieben Ecken.
Aber nichts davon wurde VfL-Schlussmann Koen Casteels wirklich gefährlich. Einmal prüfte ihn Timo Werner aus dem spitzen Winkel (7.), einmal köpfte ihm Marcel Halstenberg einen Eckstoß in die Arme (28.), ein Fernschuss von Kevin Kampl flog neben seinen Kasten (36.).
RB Leipzig: Erstes Bundesliga-Tor für Marcel Hastenberg
Es musste wieder ein Verteidiger her, um RB zurück ins Spiel zu bringen. Marcel Halstenberg rutschte in einen Pass seines Kollegen Werner, von da rutschte der Ball an Casteels vorbei in den langen Winkel (52.). Es war das erste Tor des Nationalspielers in der Bundesliga. Seinen letzten Treffer hatte er noch im Unterhaus erzielt, November 2015 gegen Sandhausen.
38 Minuten für einen zweiten Treffer – gegen einen Mittelmaßverein wie den VfL hätte das schon noch zum Sieg reichen können. Aber nicht gegen diesen: Die Wolfsburger sind die Remis-Könige der Liga, ihre Regentschaft ergibt sich aus nunmehr zehn Unentschieden.
Die Schlussphase gehört ganz klar dem VfL Wolfsburg
Es war also von wenig Fortune gekrönt, was RB nach dem 1:1 unternahm. Die beste Gelegenheit zum 2:1 hatte Yussuf Poulsen. Der Däne hätte in der 71. Minute einfach nur auf den im Zentrum freistehenden Werner passen müssen. Poulsen traf mal wieder Brooks am Fuß.
Auf der anderen Seite unternahm nun allerdings auch der VfL mehr als nichts wie noch in der 1. Hälfte. Zwei Mal Divock Origi und jeweils einmal Daniel Didavi (83.) und Yunus Malli (85.) hatten den Sieg in den letzten Minuten plötzlich und unerwartet auf ihren Füßen, als RB die Kräfte schwanden.
Origi und Malli scheiterten an den katzenhaften Reflexen von Gulacsi und Didavi am Außennetz, sodass am Ende dieses Spiels nach der schließlich auch noch Gelb-Roten Karte gegen Dayot Upamecano der letzte Eindruck dann doch der war: Es gibt Unentschieden wie Diego Demme befand, mit denen kann man leben. „Am Ende war der Punkt dann doch glücklich.“
Spielstatistik: VfL Wolfsburg – RB Leipzig 1:1 (1:0)
VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Uduokhai, Brooks, William – Guilavogui, Arnold – Gerhardt, Didavi (89. Osimhen), Malli – Gomez (C, 66. Origi).
RB Leipzig: Gulacsi (C) – Klostermann (81. Laimer), Konaté, Upamecano, Halstenberg – Ilsanker, Keita – Kampl (89. Kaiser), Bruma (79. Demme) – Werner, Poulsen.
Tor(e): 1:0 Verhaegh (15., Foulelfmeter, Gomez), 1:1 Halstenberg (52., Poulsen); Torchancen: 9:4; Ecken: 6:9; Schiedsrichter: Winkmann (Kerken); Gelbe Karten: Guilavogui (3), Didavi (2) / Ilsanker (2), Halstenberg (3); Gelb-Rot: Upamecano (90.+2); Zuschauer: 22.827 in der VW-Arena Wolfsburg. (mz)
(mz)