Motorsport Motorsport : Medaille bleibt in Reichweite

Riesa - Ausverkaufte Halle, spektakuläre Sprünge, spannende Rennen: Die SuperEnduro-Indoor-WM machte am vergangenen Wochenende in der Riesaer Sachsenarena Station und hielt alles, was sich die Motorsport-Fans von diesem Event versprochen hatten. Mittendrin im Feld der Weltklassefahrer war erneut der Billrodaer Tim Apolle. Allerdings hatte der 20-jährige Dritte der vorangegangenen Titelkämpfe noch unter den Folgen seines Sturzes zum WM-Auftakt im polnischen Krakau (Tageblatt/MZ berichtete) zu leiden.
Vier Zähler fehlen zum Bronzerang
Dennoch biss sich Apolle durch. „Auf der technisch sehr anspruchsvollen Strecke , die mir gut gefallen hat, verlief der Abend zwar nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich konnte mich von Rennen zu Rennen steigern“, sagte der talentierte Enduro-Pilot aus dem Westzipfel des Burgenlandkreises. Die Plätze acht, fünf beziehungsweise vier in den drei Wertungsläufen bedeuteten Rang sieben in der Tageswertung. Sieger wurde der 21-jährige Südafrikaner Blake Gutzeit vor dem Spanier Ignacio Fernandez, dem Tschechen David Cyprian, den beiden Briten Gethin Humphreys und Lee Sealey sowie dem Franzosen Max Vidal.
„Im ersten Durchgang hatte ich mir nach einem nicht so guten Start ein Werbebanner ins Hinterrad gezogen. Das behinderte mich natürlich und verhinderte eine bessere Platzierung als Rang acht“, berichtete Apolle. Ein Sturz nach einer Kollision schlug im zweiten Lauf ins Kontor. Der dritte Durchgang war für den Billrodaer nach erneut mäßigem Start dann der beste.
Im Gesamtklassement der Juniorenklasse ist Tim Apolle nach zwei von vier Veranstaltungen nun mit 55 Punkten Fünfter. Zum derzeit auf dem Bronzerang liegenden Humphreys sind es jedoch nur vier Zähler Rückstand. Riesa-Sieger Gutzeit (103) und der Chilene Benjamin Herrera (79) sind indes schon etwas enteilt. In den beiden noch ausstehenden Rennen dieser WM-Saison in Bilbao (Spanien/am 4. März) und Albi (Frankreich/am 18. März) ist aber noch viel möglich. Veranstaltungen in Übersee wird es in diesem Jahr nicht geben.
„Es hat riesigen Spaß gemacht, vor dieser atemberaubenden Kulisse zu starten. Mit mehr als 6000 Zuschauern war die Sachsenarena in Riesa ausverkauft gewesen“, sagte der Sportstudent, auf den an der Uni in Jena jetzt einige Prüfungen warten.
Nebenbei wagt Tim Apolle in den kommenden Wochen im Training den Spagat zwischen kurzen, intensiven Intervallen (die als Vorbereitung auf die noch ausstehenden Sprintrennen unter dem Hallendach notwendig sind) und der Grundlagen-Ausdauer (die er für die bis zu achtstündigen Enduro-Wettbewerbe unter freiem Himmel braucht). „Bis zur Indoor-WM in Bilbao sind keine weiteren Rennen geplant, dafür intensives Training“, so der Weltmeisterschafts-Dritte von 2015/16. Zum Beispiel an den beiden kommenden Wochenenden mit dem Südafrikaner Collin Dugmore. Organisiert werden diese Einheiten vom ADAC Hessen-Thüringen, der Tim Apolle und andere talentierte Fahrer schon seit Jahren unterstützt.
Nun Training mit Südafrikaner
Ebenfalls vom ADAC initiiert werden mehrmals im Jahr Überprüfungen der Leistungsfähigkeit der jungen Motorsportler. So auch gestern in der Nähe von Stuttgart, wo Tim Apolle komplett durchgecheckt wurde und zahlreiche Tests absolvieren musste. „Da ging es um die Beweglichkeit, die Maximalkraft und auch die Ausdauerwerte. Auf dem Laufband wurde beispielsweise die aktuelle Belastungsfähigkeit meines Körpers ermittelt“, erzählte der 20-Jährige. Nach Auswertung aller Daten erstellt Konrad Smolinski, Dozent an der Jenaer Universität und Apolles Privatcoach, neue Trainingspläne. Im Kampf um WM-Edelmetall soll schließlich nichts dem Zufall überlassen werden. „Das Podium bleibt weiter mein Ziel“, so Apolle.
