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Motocross Motocross: Lausitzring will Teutschenthal ausstechen

Von Christoph Karpe 29.07.2013, 20:47
Giuseppe Luongo (l.) am Montag mit MSC-Chef Joachim Jahnke
Giuseppe Luongo (l.) am Montag mit MSC-Chef Joachim Jahnke G. Bauer Lizenz

Teutschenthal/MZ - Giuseppe Luongo ließ sich den Kuchen schmecken und schaute zufrieden aus. Nicht vorrangig wegen der süßen Leckerei. Der Promoter der Motocross-WM - der Vergleich mit Kollege Bernie Ecclestone in der Formel 1 schmeichelt ihm, trifft es aber - besichtigte am Montag die Strecke im Talkessel von Teutschenthal. Der Italiener wollte sich vom Stand der Vorbereitungen auf das Mega-Ereignis am letzten September-Wochenende, dem Motocross of Nations, selbst überzeugen.

Schließlich hatte er diese Veranstaltung schon am Wochenende am Rande der WM auf dem Lausitzring hoch gelobt. „Es wird ein Erlebnis für die ganze Welt, die beste Mannschafts-WM aller Zeiten. Das hat er dort vor etwa 200 Journalisten verkündet“, berichtet Joachim Jahnke, der Vorsitzende des MSC Teutschenthal. Er hat es mit eigenen Ohren gehört. Schließlich war er selbst auf dem Lausitzring dem Ersatz-Austragungsort des deutschen WM-Laufes und hatte Giuseppe Luongo dann zum Kuchen eingeladen.

70 000 Fans im Kessel

Das Jahresereignis in der Saalekreis-Gemeinde wird tatsächlich etwas nie Dagewesenes. Fahrer und Teams aus etwa 40 Ländern haben sich angekündigt. Etwa eine Million Euro kostet das Mega-Event. „Wir erwarten etwa 70 000 Zuschauer“, sagt Joachim Jahnke. Die Plus-Minus-Null-Rechnung sollte dann aufgehen.

Aber weil der MSC mit der Vorbereitung des Spektakels vollauf ausgelastet ist, wurde in diesem Jahr auf die Ausrichtung des normalen Großen Preises von Deutschland verzichtet. Der Lausitzring sprang ein. Und die Veranstalter dort verkündeten, gern erneut die WM zu sich holen zu wollen. Was mit bestehenden Verträgen kollidiert. „Den deutschen Lauf der WM richten wir ab kommendem Jahr wieder aus. Wir haben Verträge bis 2026“, sagt Jahnke. Er räumt dem Ansinnen der Lausitzer keine reelle Chance ein.

16 000 oder 6 000 in der Lausitz?

Zumal die Premiere auf einer extra angelegten Cross-Strecke im riesigen Motodrom doch zum Fiasko wurde. Allein schon wegen der Hitze. In den Glutkessel hätten sich 16 000 Zuschauer gewagt, sagen die Veranstalter. 20 000 hätten sie gebraucht, damit sich die WM, die laut Jahnke etwa 800 000 Euro kostet, rechnet. „Zwar sind die Ränge dort sehr weitläufig, aber ich schätze, dass nicht mehr als 6 000 Zuschauer da waren“, erzählt der Teutschenthaler. In „seinen“ Talkessel strömen dagegen ansonsten etwa 30 000 Fans zur WM. „Bei der Infrastruktur können wir nicht mit dem Lausitzring mithalten. Dort ist alles supermodern und riesig. Aber bei uns schlägt das Herz des Motocross.“

Das weiß auch Promoter Luongo. Der gab gestern noch ein paar Tipps und wird demnächst noch einen Streckendesigner schicken. „Aber er weiß, dass hier alles funktioniert“, so Jahnke.