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Mitteldeutscher Marathon  Mitteldeutscher Marathon : Vom Profi bis zum Rolli war in Halle alles dabei

Von Tina Schwarz 15.10.2017, 17:32
Über 4. 100 Läufer aus 28 Nationen nahmen am Sonntag am 16. Mitteldeutschen Marathon teil.
Über 4. 100 Läufer aus 28 Nationen nahmen am Sonntag am 16. Mitteldeutschen Marathon teil. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Die Bedingungen passten: Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und T-Shirt-Wetter fiel um neun Uhr am Sonntag der Startschuss für den 16. Mitteldeutschen Marathon. Kräftezehrende 42,195 Kilometer hatten die Läufer vor sich, bevor sie auf Halles Marktplatz mit viel Beifall und Jubel in Empfang genommen wurden.

Schnupperlauf zum Start

Während die Marathon-Läufer bereits auf dem Weg von Leipzig nach Halle waren, wurden in der Saalestadt noch die letzten Vorbereitungen getroffen. Los ging es hier um 10.30 Uhr mit dem Schnupperlauf einen Kilometer durch die Altstadt, an dem auch viele Kinder teilnahmen - im Kinderwagen oder Hand in Hand mit ihren Eltern. Aber auch die Starter des Halbmarathons nutzten die erste Gelegenheit, um sich für die große Strecke aufzuwärmen.

Nur eine halbe Stunde später fiel dann der Startschuss für den Halbmarathon und den Zehn-Kilometer-Lauf. Falk Cierpinski fuhr auf dem Fahrrad als Spitze vorne weg. Der Sohn von Olympia-Sieger Waldemar Cierpinski, in diesem Jahr nur Organisator und kein Läufer, ist die Marathon-Strecke in der vergangenen Woche fast täglich abgefahren, um sie selbst zu markieren.

Das Thermometer kletterte mittlerweile auf 23 Grad an. „Einige Läufer mögen es zwar mehr, wenn es leicht nieselt und kühler ist, aber es ist auf keinen Fall zu warm“, sagte Chef-Organisator André Cierpinski. Doch nicht nur mit dem Wetter war er zufrieden. „Ich kann mich über nichts beschweren. Sowohl Zuschauer als auch Läufer sehen glücklich aus. Es gab keine Zwischenfälle. Alles war sehr gut geplant.“

Mehr Teilnehmer als 2016

Rund 4 100 Menschen aus 28 Nationen nahmen an den acht verschiedenen Läufen teil. „Es gab 20 Prozent mehr Anmeldungen als im vergangenen Jahr“, sagte Marathon-Sprecher Klaus Steinbrecher. „Das könnte auch am Wetter liegen.“ Als Sieger kam der Erfurter Thomas Hegenbart ins Ziel. Der Leichtathlet benötigte 2:45:53 Stunden für die Strecke von Leipzig nach Halle. Carola Schmidt aus Schönebeck kam nach 3:19:27 Stunden als schnellste Frau in Halle an.

Der Sieger des Halbmarathons wurde der - in Halle schon bekannte - Kenianer Dickson Kurui. Der Vorjahres-Sieger beim Zehn-Kilometer-Lauf lief beim Halbmarathon eine Zeit von 1:11:43 Stunden. Die Schnellste bei den Frauen war die Leichtathletin Kristina Hendel. Die mehrfache Landesmeisterin aus Kroatien kam nach 1:15:27 Stunden wieder am Marktplatz an. Für sie war es der erste Halbmarathon ihrer Karriere. „Meine längste Strecke waren bisher zehn Kilometer. Die Kilometer fünf bis fünfzehn waren deswegen sehr hart für mich. Ich hatte dann auch eine Blase am Fuß“, erzählte die Kroatin.

Beim Mitteldeutsche Marathon hatten aber auch die Freizeitläufer ihren Spaß. Einige liefen sogar für den guten Zweck. So auch die Eisleberin Daniela Mückenheim, die gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen mehrfach behinderten Schwester Elena teilnahm. Die 21 Kilometer schob sie Elena abwechselnd mit einer Begleitung im Rollstuhl. Für die Eisleberin war es bereits der dritte Mitteldeutsche Marathon.

Spendenaktion für Elena

Die Teilnahme am Halbmarathon war für sie aber eine Premiere - und vor allem eine Herausforderung. Doch die Anstrengung nahm sie gerne in Kauf. Die junge Frau hofft mit der Lauf-Aktion Aufmerksamkeit zu erregen und durch Spenden ihrer Schwester eine Delfintherapie zu ermöglichen.

„Nach Kilometer zwei war das Vorderrad des Rollstuhls völlig im Eimer. Und ab Kilometer 13 hatten wir durchweg einen Wadenkrampf. Aber das Wichtigste ist, wir haben es geschafft“, schrieb sie nach dem Halbmarathon auf Facebook. (mz)

Daniela Mückenheim (2. v. l.) schob ihre behinderte Schwester Elena (3. v. l) die 21 Kilometer mit dem Kinderwagen.
Daniela Mückenheim (2. v. l.) schob ihre behinderte Schwester Elena (3. v. l) die 21 Kilometer mit dem Kinderwagen.
Privat