Klarer Sieg in Rostock Verstärkung für die Saale Bulls steht kurz bevor
Halle (Saale)/MZ - Kai Schmitz kennt noch die guten, alten Zeiten. „In den letzten Jahren war es so, dass ein Verein, wenn bekannt wurde, dass einer seiner Kontingentspieler ausfällt, am nächsten Tag mindestens zehn Angebote von Agenten auf dem Tisch hatte“, erzählt der Sportchef der verletzungsgeplagten Saale Bulls fast wehmütig.
Der Eishockey-Oberligist aus Halle muss für den Rest der Spielzeit auf Importprofi Mathieu Tousignant (Kreuzbandriss) verzichten, auch Stürmer Lukas Valasek (Kreuzbandanriss) droht das Saisonaus. Verteidiger Vojtech Suchomer ist nach einem Handgelenksbruch zwar auf dem Weg zurück, wird aber noch etwas Zeit brauchen. Verstärkung wäre daher gerne gesehen. Die Krux: „Der Markt ist fast leer“, sagt Schmitz.
Der Kaderplaner der Bulls hat in den vergangenen beiden Wochen, nachdem es die Hiobsbotschaft von der schweren Verletzung Tousignants gab, „manchmal zehn, elf Stunden am Tag telefoniert“, um noch an einen neuen Spieler zu kommen. Und hatte Erfolg: Vor dem Spiel in Rostock am Freitagabend (Endergebnis 7:3) verriet Schmitz, dass die Bulls kurz vor einer Verpflichtung stehen würden. Zu Details wollte sich der Sportchef aber noch nicht äußern.
Saale Bulls siegen souverän in Rostock
Halle war es in den vergangenen Wochen – eigentlich bereits über die gesamte Spielzeit – aber immer wieder gelungen, die Ausfälle zu kompensieren. Tabellenplatz drei steht aktuell zu Buche. „Wir haben im Sommer extra einen breiten Kader mit viel Qualität auf die Beine gestellt“, sagt Kai Schmitz.
Ärgerlich seien Verletzungen und Sperren trotzdem: „Wir hatten bisher wir kaum Chancen, uns einzuspielen. Ich habe so eine Saison noch nie erlebt“, so der Sportchef vor dem Heimspiel gegen die Crocodiles Hamburg am Sonntag (18.15 Uhr). Er sehe das jedoch auch als „nicht so dramatisch an“.
Laut Schmitz könnte die Situation sogar einen Vorteil für die Bulls haben. In der zurückliegenden Saison haben sie die Hauptrunde als Erster dominiert, waren in den Playoffs dann aber bereits im Viertelfinale gescheitert, weil sie den Schalter nicht umlegen konnten. Der Traum vom DEL2-Aufstieg platzte, ist aber nicht ausgeträumt. Und: „Vielleicht“, sagt Schmitz vorausblickend auf die diesjährige Endrunde, „ist es nicht schlecht, dass wir jetzt schon kämpfen müssen.“