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Stürmer in Topform Thomas Merl dreht bei den Saale Bulls nach schwerem Start auf

Seit der schweren Verletzung von Importprofi Mathieu Tousignant ist Bulls-Stürmer Thomas Merl in bestechender Form. Was die Gründe dafür sind.

Von Tobias Grosse Aktualisiert: 31.01.2023, 11:06
Thomas Merl zeigt bei den Saale Bulls inzwischen seine ganze Klasse.
Thomas Merl zeigt bei den Saale Bulls inzwischen seine ganze Klasse. (Foto: IMAGO/Fotostand)

Halle (Saale)/MZ - Als das neue Jahr noch jung war, mussten die Saale Bulls schon einen richtigen Schock verdauen. In der ersten Januar-Woche riss sich mit Mathieu Tousignant einer der Importprofis und Hoffnungsträger auf den Titel das Kreuzband.

Die Folge: Saisonaus für den Unterschiedsspieler und bis dahin auch besten Scorer des Eishockey-Oberligisten aus Halle (48 Torbeteiligungen in 35 Spielen). Wohl dem Klub aber, der in so einer Situation noch einen Profi wie Thomas Merl in der Hinterhand hat, der infolge dessen mehr Verantwortung übernommen hat.

Thomas Merl steigert sich: Zwei Scorerpunkte pro Spiel

Seit Tousignants Aus haben die Bulls neun Ligapartien absolviert, von denen sie sieben gewonnen haben. Überragend in den vergangenen Wochen: Merl, der 18 Scorerpunkte gesammelt hat – zwei pro Spiel also. Zwölfmal hat der Stürmer selber getroffen, dazu sechsmal aufgelegt. Auffällig: In seinen 15 Partien zuvor war Merl „nur“ an 17 Toren (neun Treffer, acht Vorlagen) direkt beteiligt. „Thomas ist mittlerweile wieder in seinem gewohnten Rhythmus“, sagt Bulls-Trainer Marius Riedel über dessen Top-Form. „Er hat sein altes Spiel wiedergefunden.“

Um wieder dorthin zu kommen, wo Merl leistungstechnisch gerade ist und mit seiner Erfahrung aus der DEL und DEL2 auch hingehört, bedurfte es etwas Zeit. Denn der 31-Jährige hatte einen schweren Start in Halle. Im vergangenen Sommer war er aus der zweiten Liga zu den Bulls gekommen, in der Vorbereitung verdrehte sich der Mittelstürmer in einer Trainingseinheit aber das Knie. Die Diagnose ergab eine Überdehnung beider Kreuzbänder und den Bruch des Tibiakopfs. In den ersten Saisonmonaten war Merl deswegen nur Zuschauer an Krücken auf der Tribüne.

Mittlerweile aber ist der Offensivmann wieder bei 100 Prozent, wie auch bei den beiden Siegen in den Top-Spielen gegen den Herner EV und bei den Tilburg Trappers am vergangenen Wochenende zu sehen war. Beim deutlichen 6:1-Heimsieg gegen Herne am Freitag brachte Thomas Merl die Bulls früh in Führung und war später auch noch an einem weiteren Treffer als Vorbereiter direkt beteiligt.

Beim Auswärtsspiel in Tilburg in den Niederlanden, in dem auch Zugang Jordan Kaplan sein Debüt gegeben hat, hat Merl dann am Sonntag in den letzten Minuten die entscheidenden Tore zum 5:3-Sieg erzielt. „Thomas hat in letzter Zeit auch mehr Eiszeit, das erhöht natürlich die Produktivität“, sagt Trainer Riedel.

Saale Bulls: „Wollen Zweiter werden“

Die Bulls sind nach den beiden Erfolgen jetzt punktgleich mit dem Tabellenzweiten Tilburg. Dass sie in der Hauptrunde unter den ersten vier Teams landen und in den Playoffs Heimvorteil haben werden, daran zweifelt kaum jemand. Riedel macht mit Blick auf die Schlussphase in der regulären Saison aber klar: „Wir wollen Zweiter werden.“

Am Wochenende steht dafür nach dem Auswärtsspiel in Erfurt am Freitag mit dem Heimspiel gegen die Hannover Indians am Sonntag eine weitere wichtige Aufgabe an. Denn die Niedersachsen liegen nur einen Zähler hinter den Bulls.

Das Wochenende hat Marius Riedel und seinem Team zusätzliches Vertrauen gegeben. „Wir haben gezeigt, wie viel Potenzial wir in der Mannschaft haben“, sagt der Coach. „Für uns kann in dieser Saison alles möglich sein.“