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Saale Bulls vor Saisonstart Saale Bulls vor Saisonstart: Oldie Mosienko ist heiß auf den Aufstieg

Von Christoph Lesk 20.09.2019, 09:43
Tyler Mosienko absolvierte in der vergangenen Saison jedes Spiel für die Saale Bulls.
Tyler Mosienko absolvierte in der vergangenen Saison jedes Spiel für die Saale Bulls. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Der Respekt vor dem Maschinen-Ungetüm ist bei Tyler Mosienko dann doch zu groß. Als Letzter verlässt der Stürmer nach dem 90-minütigen und sehr anstrengenden Eishockey-Training der Saale Bulls das Eis – erst als er keine andere Wahl mehr hat und der motorisierte Eisaufbereiter schon unterwegs ist. Während er noch an Feinheiten mit Schläger und Puck gearbeitet hat, ist der Großteil seiner Kollegen des Oberligisten schon längst in der Umkleidekabine verschwunden.

„Ich bin ein Typ, der jeden Tag besser werden will. Es gibt immer Dinge, an denen ich arbeiten möchte, deshalb bleibe ich auch nach dem Trainingsende noch ein paar Minuten auf dem Eis“, sagt der 35-Jährige. „Das machen auch die besten Spieler aus den besten Ligen so. Du darfst nie zufrieden sein.“

Tyler Mosienko: Auch mit 35 Jahren noch einer der Schnellsten

Es ist eine Akribie, die sich für ihn auszahlt. Bei den Tests im Vorlauf der am 27. September mit einem Auswärtsspiel in Hamburg beginnenden Saison war Mosienko in der Gesamtwertung der zweitbeste Profi der Mannschaft. So war er mit Puck am Schläger der schnellste Spieler. Das galt auch beim Sprint über zehn Meter. Bei der Distanz über 30 Meter landete er immerhin auf dem zweiten Rang. Und das trotz seiner 35 Jahre.

Das ist der Kader der Saale Bulls für die neue Saison

Oder vielleicht auch genau deshalb: „Je älter du wirst, desto professioneller wirst du. Es ist mein 15. Jahr als Profi. Ich weiß deshalb, was meinem Körper guttut“, erklärt er. „Ich habe als junger Spieler Dinge getan, die ich jetzt nicht mehr mache und mache nun Sachen, die ich damals nicht getan habe. Im Laufe der Zeit suchst du immer mehr nach den Kleinigkeiten, die dir helfen, noch besser zu werden.“

Auffällig bei den Tests war, dass unter den besten fünf Spielern ausnahmslos die erfahrenen Profis waren. Sergej Stas (28) auf Rang sechs ist der erste unter 30 Jahren.

Die besten fünf Spieler:

1. Platz Michal Bezouska (31) - höchste Schussgeschwindigkeit mit Vorbelastung
2. Tyler Mosienko (35)
3. Kai Schmitz (34) - beste Erholungsfähigkeit des Teams
4. Eric Wunderlich (31) - höchste Schussgeschwindigkeit ohne Vorbelastung
5. Jannik Striepeke (30) - schnellster Spieler ohne Puck

Dabei ist sein überzeugender Fitnesszustand kein großes Geheimnis. Natürlich achte er auf seine Ernährung, „aber ich mache mich da nicht verrückt. Wenn ich Lust auf einen Burger habe, dann esse ich diesen auch“, sagt der Kanadier. Stattdessen lege er viel Wert auf ausgewogenes und sinnvolles Training als Ergänzung zu den Einheiten auf dem Eis: „Ich verbringe viel Zeit im Kraftraum. Wenn man in meinem Alter ist, muss man das auch.“ Der Fokus liege auf der Beweglichkeit. „Aber ich versuche weiterhin, stärker zu werden oder zumindest meine Stärke beizubehalten.“

Trotz seiner langen Karriere empfindet er keine Motivationsprobleme, sich in den richtigen Momenten zu quälen und nicht zu schonen. Aus einem einfachen Grund: „Ich möchte eine gute Saison spielen, am besten am Ende aufsteigen. Das ist unser Ziel. Deshalb möchte ich in einer guten Form sein, wenn es losgeht.“

Salle Bulls: Mosienko stand schon in der DEL auf dem Eis

Diese gute Form hatte der ehemalige Erstliga-Spieler (56 Spiele für die Nürnberg Ice-Tigers) auch in der abgelaufenen Saison, als er in jedem Spiel auf dem Platz stand. In 48 Partien gelangen ihm 24 Tore und 56 Assists. Geht es nach ihm, darf die Zahl der Spiele gerne weiter ansteigen. Im März scheiterten die Saale Bulls im Viertelfinale der Playoffs an Landshut. Nun soll es über die Runde des besten acht Mannschaften hinausgehen. „Wir haben eine gute Truppe zusammen, einen guten Trainer und das Potential, dieses Ziel erreichen zu können“, meint Mosienko.

Deshalb habe er seinen Vertrag im Sommer für eine weitere Saison in Halle verlängert - der Glaube an den großen Erfolg ist da: „Ich hatte in meiner Karriere schon das Glück, Meisterschaften zu gewinnen. Und das ist das beste Gefühl, was du als Sportler haben kannst. Deshalb gebe ich auch im Training weiter alles.“ Denn außer der Eismaschine soll ihn nichts stoppen können.

(mz)

Der Kanadier zieht sich nach dem Training wieder um.
Der Kanadier zieht sich nach dem Training wieder um.