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Neuer Stürmer vorgestellt Saale Bulls: Nick Miglio soll schwächelndem Team den "Kick" geben

Von Christoph Lesk und Fabian Wölfling 30.10.2019, 09:02
Nick Miglio (r.) im Trikot der Moskitos Essen beim Spiel in Halle 2018.
Nick Miglio (r.) im Trikot der Moskitos Essen beim Spiel in Halle 2018. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Ein Foto bei Instagram gab schon mitten in der Nacht den entscheidenden Hinweis. Neben dem US-amerikanischen Reisepass war darauf ein Ticket zu sehen. Von Houston nach Frankfurt ging der Flug. Das Wichtigste: Auf dem Schnappschuss waren die Saale Bulls markiert. Der neue Arbeitgeber des Passagiers und  Fotografen: Nicholas, kurz Nick, Miglio.

Am späten Dienstagnachmittag kam der Angreifer nach abschließender Zugfahrt tatsächlich in Halle an, dann schon ganz offiziell als Spieler der Saale Bulls. Am Mittag hatte der Eishockey-Oberligisten die Verpflichtung des 27-Jährigen bestätigt.

Saale Bulls: Nick Miglio soll Tyler Mosienko ersetzen

Der US-Stürmer wird neben Landsmann Chris Francis die zweite Kontingentstelle  einnehmen. Die war durch die Verletzung von Tyler Mosienko (Innenbandriss im Knie) freigeworden. Der Kanadier macht zwar gute Fortschritte, doch frühestens  Ende Januar  kann er auf das Eis zurückkehren. Zu lang, um die so wertvolle Kontingentstelle unbesetzt zu lassen. Deshalb die Nachverpflichtung. „Nick bringt Energie, ist ein schneller Eisläufer und kann Tore machen“, schätzt Herbert Hohenberger Miglio ein.

Der Bulls-Trainer spricht dabei aus Erfahrung. Zwar wechselt Miglio von Wichita Thunder aus der  East Coast Hockey League (ECHL) nach Halle. In der vergangenen Saison lief er aber zunächst für die  Selber Wölfe (sieben Spiele) in der Oberliga Süd und dann für Essen in der Staffel Nord auf. Im Ruhrgebiet, wo sich Miglio als Tryout-Spieler für einen Vertrag empfahl, glänzte er in 34 Hauptrundenspielen mit 26 Toren und 23 Assists. „Er ist mir da positiv aufgefallen“, sagt Hohenberger.

In den Playoffs, die Moskitos scheiterten ohne Sieg in der ersten Runde an Rosenheim, blieb er aber blass. Dazu sammelte Miglio eine für Importspieler beachtliche Summe von 70 Strafminuten. „Nick ist teilweise vielleicht übermotiviert“, sagt Hohenberger dazu. „Aber mir ist das lieber als eine Schlaftablette.“

Nick Miglio: Viele Scorerpunkte und Strafminuten in Essen

Die könnten die Bulls gerade auch überhaupt nicht gebrauchen. Schließlich ist die Lage nach der 3:7-Blamage in Erfurt bereits angespannt. Das Team, so prominent besetzt wie nie, muss dringend Siege einfahren. Und das in Serie. Sonst sind mit Blick auf das Saisonziel Playoff-Halbfinale personelle Konsequenzen irgendwann unvermeidlich.

Deshalb setzt der Coach auch große Hoffnungen in Miglio. „Ich hoffe, er kann uns den Kick geben, den wir brauchen“, so Hohenberger. Wenn die Passformalität rechtzeitig geklärt werden, gern schon am Freitag beim schweren Auswärtsspiel in Tilburg.

Sollte Miglio jedoch wie von Hohenberger erhofft einschlagen, könnte im Saisonendspurt eine schwere Entscheidung auf den Trainer warten. Wird Mosienko wieder fit, stehen drei Ausländer unter Vertrag. Nur zwei dürfen laut Regularien spielen. Somit müsste Hohenberger einen Star auf die Tribüne setzen. (mz)