Sieg gegen Hannover Saale Bulls: 2:1 - Wiecki und Tegkaev treffen gegen Hannover Indians

Halle (Saala) - Die Saale Bulls bleiben in der Oberliga-Nord weiter auf Erfolgskurs: Nach dem vergangenenen Sechs-Punkte-Wochenende gewannen sie auch das Heimspiel am Freitagabend. Gegen die Hannover Indians hieß es am Ende 2:1 (0:0, 2:0, 0:1).
Es war eine Szene die selbst eingefleischte Eishockey-Fans nur selten zu sehen bekommen. Mitte des ersten Drittels der Oberliga-Partie der Saale Bulls gegen die Hannover Indians hatte sich vor der Gäste-Bank ein Handgemenge entwickelt. Bulls-Verteidiger Kai Schmitz mittendrin. Doch während Schiedsrichter und einer der beiden Linienrichter versuchten, das Duell zu schlichten, lief das Spiel einfach weiter. Abzüglich zweier Spieler und weiter Teile des Unparteiischen-Gespanns.
Die Partie zwischen den Bulls und den Indians im Sparkassen-Eisdom endete 2:1 für die Gastgeber. Und die Szene mit der Prügelei hatte durchaus ihre Aussagekraft. Es war ein intensives Spiel, das aber mit viel Spielfluss und nur wenigen Unterbrechungen daherkam. Ein Verdienst der angenehm großzügigen Linie von Hauptschiedsrichter Gregor Brodnicki.
Saale-Bulls-Trainer Georgi Kimstatsch: „Wir haben uns schwer getan“
„Wir haben uns schwer getan", resümierte Saale-Bulls-Trainer Georgi Kimstatsch. „Wir wussten, dass Hannover ein unangenehmer Gegner ist, gegen den man nicht mit Glanz gewinnt. Umso wichtiger, dass wir die Punkte geholt haben."
Tore blieben im ersten Drittel Fehlanzeige, eine Strafzeit auf beiden Seite und 14:10 Torschüsse für die Gäste zählten die Statistiker bis zur ersten Pause. Und es dauerte auch nach dem ersten Seitenwechsel, bis die Fans erstmals Grund zum Jubeln hatten. Jakub Wiecki brachte die Gastgeber in der 28. Minute in Führung. Er war von Philipp Gunkel überragend in Szene gesetzt worden - Fußballer würden sagen mit einem tödlichen Pass in die Schnittstelle der Abwehr.
Saale-Bulls-Trainer Georgi Kimstatsch: „Wir wussten, dass Hannover anfällig ist für Konter"
"Wir wussten, dass Hannover anfällig ist für Konter, weil sie zum Teil mit zwei Leuten Forechecking spielen", analysierte Kimstatsch. "Genau so eine Situation war es vor dem Tor." Und Lob für die Vorlage sprach auch Torschütze Wiecki aus. Mit Augenzwinkern meinte er: "Ich musste ganz schön laut schreien, damit Philipp mich auch sieht. Den Pass hat er super gespielt."
Das Tor war das spielerische Highlight einer Partie, die neben der kleinen Keilerei im ersten Drittel weitere Kurisotitäten erlebte. Artur Tegkaev traf kurz vor der Pause zum 2:0 (40.) für den Tabellenführer, seinen Schuss aus spitzem Winkel lenkte Hannovers Schlussmann Ansgar Preuss selbst ins Tor. „Wir sind Spitzenreiter, bei uns läuft es einfach", meinte der Schütze. „Dann klappen auch solche Sachen."
Saale-Bulls-Teamarzt Henry Vöpel: „Er hat wirklich Glück gehabt“
Kurz vor dem Treffer hatte es allerdings eine Schrecksekunde gegeben: Schiedsrichter Brodnicki war aus kurzer Distanz mit großer Wucht angeschossen worden, blieb zunächst am Boden liegen. Entwarnung gab es erst kurze Zeit später. „Er hat wirklich Glück gehabt", erklärte Saale-Bulls-Teamarzt Henry Vöpel, der den Unparteiischen sofort versorgte. „Er ist am Muskel knapp über dem Ellbogen, nicht am Knochen getroffen worden."
Unter Schmerzen brachte Brodnicki das Spiel zum Ende - und nahm den Zwischenfall später mit großartigem Humor. „Aufhören tue ich nur, wenn es wirklich gar nicht mehr geht. Ich bin auch schon einmal am Kiefer getroffen worden und habe das Spiel zu Ende gebracht." Auch eine Schnittwunde am Handgelenk habe er schon während eines Spiel nähen lassen.
Fazit des Schiedsrichters: „Ich habe schon Schlimmeres erlebt." Sage noch einer, beim Eishockey seien nur Spieler hart im Nehmen. (mz)
Saale Bulls - Hannover Indians 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)
Tore: 1:0 Jakub Wiecki (28.), Artur Tegkaev (40.), 2:1 Maximilian Pohl (57.)