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Starkes Comeback nach Verletzung Er holte schon Meistertitel: Thomas Merl glänzt bei den Saale Bulls

Thomas Merl soll für die Saale Bulls den Unterschied machen. Nachdem er die ersten Monate verletzt verpasste, zeigt der Mittelstürmer nun seine Klasse.

Von Fabian Wölfling Aktualisiert: 23.12.2022, 09:48
Thomas Merl kommt in bisher elf Spielen für die Saale Bulls auf fünf Treffer und acht Torvorbereitungen.
Thomas Merl kommt in bisher elf Spielen für die Saale Bulls auf fünf Treffer und acht Torvorbereitungen. (Foto: Objektfoto)

Halle (Saale)/MZ - Seine Meistermedaillen schmücken die Wand im Wohnzimmer, auch zahlreiche Trikots aus all den Profijahren in der DEL und der DEL2 hat Thomas Merl als Erinnerungsstücke mit nach Halle gebracht. Sein Liebling? „Das vom Summergame mit Kassel gegen Frankfurt“, sagt der 30-Jährige.

Im September 2016 war Merl beim außergewöhnlichen Duell im Stadion der Fußball-Eintracht auf dem Eis dabei, erzielte vor 30.000 Fans sogar den ersten Treffer der Partie. Am Ende gewann Kassel mit 5:4. Es war der Auftakt zu einer Meistersaison. Die weiteren Medaillen sind aus der Spielzeit 2011/12, da gewann Merl mit Bad Tölz den Oberliga-Titel und aus der Serie 2018/19, als er mit Ravensburg erneut in der DEL2 triumphierte.

Der Eishockey-Profi hat schon viel erlebt und viel bejubelt. Als Unterschiedsspieler, der weiß, worauf es ankommt, speziell in den Playoffs, lotsten ihn die Saale Bulls daher im Sommer aus der zweiten Liga in die Oberliga nach Halle. Der Klub stattete Merl mit einem Zweijahresvertrag aus, mit Option auf ein weiteres.

Thomas Merl soll bei den Saale Bulls den Unterschied machen

Der Start in der neuen Stadt, die Merl und seiner Freundin sehr gut gefällt, verlief aber denkbar schlecht. In der Vorbereitung verdrehte sich der Mittelstürmer in einer Trainingseinheit das Knie. Die Diagnose ergab eine Überdehnung beider Kreuzbänder und den Bruch des Tibiakopfs. Die ersten Saisonmonate verbrachte Merl daher nicht als Anführer auf dem Eis, sondern als Beobachter an Krücken auf der Tribüne.

„Eine Katastrophe“, sagt Bewegungsliebhaber Merl, neben dem Hockey spielt er auch gern Tennis, Beachvolleyball oder Golf. Aber keine neue Erfahrung. Merl hatte in seiner erfolgreichen Karriere immer wieder mit Verletzungen, etwa am Sprunggelenk oder schon einmal am Knie, zu kämpfen. Er hat daher gelernt: Hadern hilft nicht. „Es kommt darauf an, wie man in der Reha arbeitet, damit man so schnell wie möglich wieder fit ist“, sagt er.

Das hat der ehemalige Juniorennationalspieler nun auch in Halle beherzigt. Der Lohn kam am 25. November: Da stand Merl das erste Mal für die Saale Bulls auf dem Eis. Seitdem sind zehn weitere Oberligaspiele hinzugekommen. Die nächsten folgen an diesem Freitagabend (20 Uhr) in Hamm und am zweiten Weihnachtsfeiertag (19 Uhr) im heimischen Sparkassen Eisdom gegen die EG Diez-Limburg.

Thomas Merl führt zweite Sturmreihe der Saale Bulls an

Seine Klasse hat der bärtige Bayer, geboren ist Merl in Bad Tölz, bereits angedeutet. Er kommt als Spielmacher der zweiten Sturmreihe auf gute fünf Tore und acht Vorlagen in elf Spielen. „Aber mir fehlt noch ein gutes Stück zu meiner Bestform. Die Spritzigkeit ist noch nicht wieder ganz da, auch die Abläufe sind noch nicht perfekt“, sagt Merl.

Entscheidend, das weiß der Routinier aus Erfahrung, ist die Bestform aber ohnehin erst in der heißen Saisonphase. Nachdem die Saale Bulls in der vergangenen Saison nach überragender Hauptrunde samt Gewinn des Meistertitel in der Nordstaffel in den Playoffs der Oberliga bereits im Viertelfinale scheiterten, soll diesmal der ganz große Wurf gelingen.

Auch wegen wiederkehrender Personalsorgen steht der Titelverteidiger derzeit zwar nur auf Platz vier der Tabelle im Norden. Merl ist trotzdem zuversichtlich: „Wenn wir unsere volle Kapelle zusammenhaben, dann sind wir schwer zu schlagen“, meint er.

Seiner Karriere weitere Erfolge hinzuzufügen, dafür ist Merl schließlich im Sommer auch aus Bad Tölz nach Halle gekommen. „Die Saale Bulls sind eine sehr gutes Oberliga-Mannschaft, die um den Aufstieg in die DEL2 mitspielen kann. Da will ich wieder hin“, sagt Merl über die Motivation für den Wechsel. Und er weiß aus Erfahrung: „Es gibt nichts Schöneres, als das letzte Saisonspiel zu gewinnen.“ Platz an der Wand für eine weitere Meistermedaille gäbe es auch noch.