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Eishockey Eishockey: Premiere der Saale Bulls ist misslungen

Von Christian Elsaesser 02.10.2013, 21:21
Halles Torhüter Dustin Haloschan kann hier den Schuss des dreifachen Torschützen Petr Sulcik noch parieren.
Halles Torhüter Dustin Haloschan kann hier den Schuss des dreifachen Torschützen Petr Sulcik noch parieren. Stefan Röhrig Lizenz

Halle/MZ - In der ersten Drittelpause ließ das Provisorium dann doch ganz kurz grüßen. Ein Helfer musste anrücken. Erst mit Bohrmaschine, um die Fixierungen der Tore noch einmal auszubessern, dann mit Wassereimer und Kehrblech, um ein Loch auf der Eisfläche zu flicken.

Es waren zugegeben nur kleine Schönheitsfehler am Rande dieser Eishockey-Premiere im Zelt, das seit gestern auch offiziell das Zuhause von Halles Saale Bulls ist. Die kleinen Schönheitsfehler, die von einem freilich weit größeren übertüncht wurden, nämlich dem Ergebnis. Die Gastgeber haben ihre Premiere, das Pokalspiel gestern Abend auf der Messe Bruckdorf vor 1 470 Zuschauern gegen die Rostock Piranhas, nämlich mit 2:4 (0:1, 0:2, 2:1) verloren. „Man hat der Mannschaft ihren Trainingsrückstand angemerkt“, sagte Saale-Bulls-Präsident Daniel Mischner. „Wir waren nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft. Ich glaube, in zwei, drei Wochen hätte das Ergebnis anders ausgesehen.“

Was man getrost unterschreiben darf, denn das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf nicht wirklich wider. Die Saale Bulls waren tatsächlich das durchaus dominierende Team, das aber an der eigenen Abschlussschwäche und der herausragenden Effektivität seines Gegners scheiterte. „Spielerisch war das alles schon ganz okay“, meinte Trainer Jiri Otoupalik, der nur vier Trainingstage mit dem Team absolvieren konnte. „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Aber man hat Rostock angemerkt, dass sie viel länger auf dem Eis sind und wir erst ein paar Trainingseinheiten hatten.“ 39:29 Torschüsse standen am Ende zu Buche - für die Hallenser. Geradezu sinnbildlich für Rostocks Effizienz war somit die Entstehung des zweiten Treffers in der 33. Minute. Dem vorausgegangen war eine der größten Chancen des MEC, bei der Matthias Schubert aber am Gäste-Torwart Tobias John scheiterte. Im direkten Gegenzug bezwang Christian Ciupka Halles Torhüter Dustin Haloschan.

Kurz vor Ende des zweiten Viertels erhöhte Petr Sulcik, der in der dritten Minute schon die Gästeführung besorgt hatte und Sekunden vor dem Ende auch zum Endstand traf, auf 3:0 (39.). Ebenso bezeichnend für fehlende Abstimmung bei den Saale Bulls war die Tatsache, dass das Team erst im dritten Drittel endlich auch zum Erfolg kam. In der 51. Minute traf Daniel Lupzig in Unterzahl zum 1:3, Robert Slanina stellte zwei Minuten später den Anschluss her.

„Niederlage ist Niederlage“, sagte Otoupalik. „Deshalb bin ich natürlich unzufrieden.“ Doch auch der Coach musste eingestehen, dass die Mannschaft nach nur einer Handvoll Trainingseinheiten an der Grenze der Möglichkeiten war. Und das stellten auch die Fans, unter ihnen Schwimm-Star Paul Biedermann und Oberbürgermeister Bernd Wiegand, auf bemerkenswerte Weise klar. Sie verabschiedeten ihre Spieler mit einem lauten Sprechchor: „Wir sind so stolz auf euch.“