Eishockey-Oberliga Warum Verteidiger Moritz Schug zu den Saale Bulls zurückkehrt
Halle (Saale)/MZ - Moritz Schug hat in Halle noch eine Rechnung offen. Sie ist einer der Gründe, warum er sich nun nach drei Jahren in der Ferne erneut dem Eishockey-Oberligisten Saale Bulls anschließt.
Die Rechnung ist datiert auf das Jahr 2020. Zu jener Zeit hatte sich das Corona-Virus in Deutschland gemütlich eingerichtet. Folglich musste bundesweit der Spielbetrieb eingestellt werden. Ausgerechnet in der Saison, in der Schug auf dem Eis aufblühte.
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Als Verteidiger der Saale Bulls kam er auf 33 Scorerpunkte in 40 Hauptrundenpartien, trug einen großen Anteil bei, dass Halle sich in den Playoffs viel ausrechnen durfte – dann: Saisonabbruch. „Da habe ich mir komplett in den Arsch gebissen, wir hatten so eine starke Truppe zusammen“, sagt der 26-Jährige.
Moritz Schug kommt mit DEL2-Erfahrung zurück
Nach dem Entscheid wechselte Schug in die DEL2. Eine Etage höher war längst augenfällig geworden, wie gut der Verteidiger war. Er spielte in Crimmitschau und Bayreuth, absolvierte 68 Partien in der zweiten Liga, gewöhnte sich an das zügigere Tempo auf dem Eis, aber wechselte zurück in die Oberliga zu Weiden, einem Aufstiegsaspiranten aus der Südstaffel – und Halbfinalgegner der Saale Bulls in den vergangenen Playoffs.
„Ich habe mich gefreut, die alten Leute wiederzusehen, aber hätte mir doch einen anderen Gegner gewünscht“, sagt Schug, dessen Team die Serie mit 3:1 gewann. Das Aufeinandertreffen war auch wie ein Flirt mit der Vergangenheit, einer nicht abgeschlossenen Beziehung, die nun eine Chance auf einen neuen Anlauf erhält. „Als die Möglichkeit bestand, nach Halle zu wechseln, haben wir kurzen Prozess gemacht“, sagt der offensivstarke Verteidiger.
Auf dem Eis sieht man, dass Schug sein Handwerk versteht, zuverlässig liefert er Scorerpunkte, für Weiden waren es in der abgelaufenen Saison 22 in 40 Einsätzen. Schug ist mannschaftsdienlich, seine Spielweise geradlinig und hat nie etwas Egoistisches. „Scorerpunkte sind nicht wichtig“, betont der 26-Jährige, „wichtig für mich ist, dass es unserem Torwart gut geht“.
Timo Herden gefällt das, der Bulls-Goalie kennt Schug aus gemeinsamen Bayreuther Zeiten: „Auf dem Eis kann er ein sehr, sehr guter Spieler sein. Er ist mit Sicherheit ein Gewinn für uns“, sagt Herden. Sportlich wird die beiden Freunde ein Ziel vereinen: der Aufstieg, Es ist Schugs offene Rechnung.
Der Kader der Saale Bulls 2023/24
Unter Vertrag: Timo Herden (Tor), Leon Fern, Dennis Schütt, Erik Hoffmann, Moritz Schug (alle Abwehr), Tatu Vihavainen, Sergej Stas, Thomas Merl, Patrick Schmid, Brett Perlini (alle Sturm)
Abgänge: Lukas Valasek (Weißwasser), Dennis Gulda (Herford), Niklas Hildebrand (Herford), Marius Demmler (Hamm), Pavel Avdeev, Mathieu Tousignant, Jordan Kaplan, Maurice Becker (Duisburg), Finn Walkowiak (Duisburg), Jeroen Plauschin (Selb), Sebastian Albrecht (Rostock), Justin Köpf.
Zugänge: Leon Fern (Selb), Brett Perlini (Herning/DEN), Moritz Schug (Weiden)