Eishockey Eishockey: Die Saale Bulls krönen ihre Woche

Jonsdorf/Halle/MZ - Mit schlechten Vorbereitungen und Kaltstarts kennen sich die Spieler des Mitteldeutschen Eishockey-Clubs (MEC) nach ihrer verkorksten Saisonvorbereitung inzwischen aus. Doch den Stau und die verlängerte Anreise zum Oberliga-Spiel am Sonntagabend bei den Jonsdorfer Falken hätten sie sich trotzdem gern erspart. Erst eine Stunde vor Spielbeginn kamen die Hallenser an - und sofort ging es aufs Eis, um sich warmzumachen.
Vielleicht war auch so zu erklären, dass die Saale Bulls beim 6:3-Sieg beim kriselnden Tabellen-Vorletzten der Oberliga-Ost nur schwer in die Partie fanden. Zwar hatte Matthias Schubert (Foto) in der siebten Minute für die 1:0-Führung gesorgt. „Doch gut gespielt haben wir im ersten Drittel nicht“, meinte Stürmer Benjamin Thiede selbstkritisch.
Tatsächlich war es lange Zeit ein völlig offenes Spiel, denn im zweiten Drittel drehten die Gastgeber die Partie zunächst mit Toren in der 25. und 31. Minute, ehe Verteidiger Michal Schön mit einem Überzahl-Treffer in der 37. Minute zumindest noch den Ausgleich zum Ende des zweiten Drittels herstellte. „Es war ein Spiel mit offenem Visier“, urteilte Thiede später. „Auch wenn es zum Ende dann doch noch ziemlich deutlich geworden ist.“
Fünf-Minuten-Zeitstrafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe
Im Schlussabschnitt ging Jonsdorf zwar zunächst wieder in Führung (43.). Doch mit einem starken Endspurt und einem effizienten Überzahlspiel drehten die Saale Bulls die Partie noch klar zu ihren Gunsten. Vier Tore binnen knapp acht Minuten von Eric Wunderlich (48.), Sebastian Lehmann in Überzahl (51.), Matthias Schubert (52.) und Robin Sochan (55.) ebenfalls in Überzahl sorgten am Ende für klare Verhältnisse.
Dabei spielte den Hallensern eine Fünf-Minuten-Zeitstrafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Karten. Jonsdorfs Martin Sekera hatte Marc Petermann in die Bande gecheckt. Der Saale-Bulls-Verteidiger blutete danach am Kinn, so dass Schiedsrichter Daniel Hedwig eine große Strafe aussprach.
Ein weiterer Schlüssel für den Erfolg der Saale Bulls war die wesentlich diszipliniertere Spielweise im Vergleich zu den Spielen zuvor. Hatte Benjamin Thiede nach dem 4:1 am Freitag gegen Chemnitz noch die vielen überflüssigen Hinausstellungen kritisiert, so kassierten die Hallenser in Jonsdorf überhaupt nur eine Zwei-Minuten-Strafe. Dass die im ersten Drittel ausgerechnet Thiede absitzen musste, nahm der Angreifer gestern mit einem Schmunzeln.
Mit dem Sieg haben sich die Hallenser in der Spitzengruppe festgesetzt. Das Team holte aus drei Spielen in dieser Woche acht von neun möglichen Punkten und ist nun vorübergehend Zweiter in der Tabelle hinter dem Erzrivalen Icefighters Leipzig. Foto: Schulz