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23 Millionen für den Eisdom Eisdom Halle: Wieso die Stadt 23 Millionen Euro für Ausbau investiert

Von Robert Briest 17.11.2016, 16:59
Schlechte Energiebilanz: Der Eisdom, Heimat der Saale Bulls, hat hohe Betriebskosten. Der geplante Ausbau soll das ändern.
Schlechte Energiebilanz: Der Eisdom, Heimat der Saale Bulls, hat hohe Betriebskosten. Der geplante Ausbau soll das ändern. Günter Bauer

Halle (Saale) - Ursprünglich war der Neubau des Eisdoms in Halle-Neustadt nur als Interimslösung gedacht. Doch Ende 2014 beförderte der Stadtrat die aktuelle Heimat des Eishockey-Oberligisten Saale Bulls von einer Zwischen- zur Dauerlösung. Nun soll dies auch baulich sichtbar werden. Die Stadt plant einen Ausbau zu einer vollwertigen Eissporthalle mit deutlich mehr Plätzen.

Die Vorlage für einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat die Verwaltung nun den Stadträten vorgelegt. Demnach soll der Ausbau erfolgen, sofern die entsprechenden Investitionskosten als Fördermittel eingeworben werden können.

Konkret stellt sich die Stadt eine Finanzierung aus dem Fluthilfeprogramm vor, denn das Hochwasser 2013 zerstörte die frühere Eissporthalle am Gimritzer Damm. Der Bau ist mittlerweile abgerissen.

3300 Plätze bis 2012 für 23 Millionen Euro

Für insgesamt fast 23 Millionen Euro soll der Eisdom bis 2021 in eine hochwertige Sportstätte verwandelt werden, heißt es in der Ratsvorlage. Dies bedeutet vor allem mehr Platz. Geplant ist etwa die Aufstockung der Zuschauerkapazität von derzeit etwa 1500 auf dann 3300 Plätze. VIP- und Cateringbereich sollen ebenso wachsen, wie die Flächen für Toiletten, Büros und Lagerflächen. Diese sollen zudem künftig in den Eisdom integriert werden. Bisher sind sie in Containern untergebracht, welche - wie auch Teile der Tribünen - nur gemietet sind.

Die entsprechenden Mietkosten könnten durch den Ausbau wegfallen. Von dem verspricht sich die Stadt auch Einsparungen für den Hallenbetrieb. Statt der teureren mobilen Eisanlage soll künftig eine stationäre eingerichtet werden. Dadurch wäre theoretisch sogar ein Sommerbetrieb möglich. Langfristig rechnet das Rathaus mit einem Betriebskostenzuschuss von etwa 550.000 Euro pro Jahr.

Sparkasse-Dome: Deutlich höhere Betriebskosten als geplant

In der Sitzung des Finanzausschusses am Dienstag gab es für die Pläne einen kleinen Dämpfer. Die Mitglieder weigerten sich mehrheitlich, die mit Dringlichkeit von Sportdezernentin Judith Marquardt eingereichte Vorlage auf die Tagesordnung zu nehmen. Tom Wolter, Fraktionschef der Mitbürger, begründete dies mit der bisher fehlenden Entscheidung des Sportausschusses. Die muss nun in der kommenden Sitzung am 29. November eingeholt werden.

Diskutiert haben die Mitglieder des Finanzausschusses dennoch ausführlich über den Eisdom oder genauer dessen horrende Betriebskosten. Die fielen um 267.000 Euro höher aus, als ursprünglich geplant. Eine Verdopplung, für die die Räte am Dienstag den entsprechenden Zuschuss gewährten, nicht jedoch ohne zuvor die Planungen in Frage zu stellen. Sportdezernentin Judith Marquardt über den gegenwärtigen Zustand des Eisdoms: „Der war ursprünglich nicht als Eissporthalle geplant, sondern als modulare Sporthalle.“

„Wir müssen aus der Blech- eine Eishalle machen“

Ähnlich äußerte sich auch Daniel Mischner, Präsident der Saale Bulls. Die Kosten seien in der kurzen Bauphase 2014 nicht kalkulierbar gewesen. Viel Energie würde durch die bauliche Situation verloren gehen, so stehe die Eisfläche etwa auf Schotter und die Eisanlage ungeschützt im Freien und damit auch in der Sonne.

Mischner ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Situation durch den avisierten Neubau andern wird: „Die neue Halle bietet dann ganz andere Standards. Wir müssen aus der Blech- eine Eishalle machen“, erklärte Saale-Bulls-Chef. Dass dafür nun die Planungen konkreter werden, hält er schlicht für eine Notwendigkeit: „Der Ausbau muss stattfinden. Wir brauchen in Sachsen-Anhalt wenigstens eine Eissporthalle.“ (mz)