Drei Ausländer im Kader Drei Ausländer im Kader: Das Luxusproblem der Saale Bulls
Halle (Saale) - Es war ein bisschen untergegangen am vergangenen Freitag. Aber tatsächlich hatten die Saale Bulls an diesem Abend auf gewisse Weise Vereinsgeschichte geschrieben. Trainer Dave Rich standen nämlich beim 2:5 gegen die Tilburg Trappers zum ersten Mal überhaupt drei sogenannte Kontingentspieler zur Verfügung. Also drei Ausländer.
Das Problem: Erlaubt sind laut Liga-Reglement nur zwei. Und so musste der Coach notgedrungen einen Profi auf die Tribüne verbannen; die Wahl fiel auf den polnischen Stürmer Kacper Guzik.
Die Bulls haben also ein Luxusproblem. Eines, das es so im Verein noch nie gab. Dennoch: Es ist eine Situation mit Ansage. Guzik war ja unter der Saison nur deshalb verpflichtet worden, um den wochenlangen Ausfall des Kanadiers Nathan Robinson zu kompensieren. Doch weil der gegen Tilburg sein Comeback geben konnte und sein Landsmann Steven Tarasuk als Verteidiger gesetzt ist, war klar, dass ein Kontingentspieler weichen musste.
Klare Ansage von Trainer Dave Rich
Die Qual der Wahl für Dave Rich? Nein, betont der Trainer. „Das war mit Kacper von Anfang an so besprochen. Er wusste, dass - wenn alle Spieler fit sind - er nicht spielen wird.“ Denn auch ein Durchwechseln, dass immer mal ein anderer aus dem Trio zusehen muss, schließt der Coach aus. „Nathan war sechs Wochen raus, er ist noch lange nicht in Form und braucht jetzt dringend Spielpraxis. Und auf Steven kann ich hinten nicht verzichten.“
Rein sportlich ist das eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Robinson ist mit 30 Scorerpunkten in 24 Einsätzen der mit Abstand effizienteste Angreifer der Bulls. Tarasuk ist als Verteidiger zwar weit weniger auffällig, aber innerhalb der Mannschaft ebenso unumstritten. Kollege Jannik Striepeke sagt etwa über den Kanadier: „Das fällt vielleicht manchmal nicht so auf, aber Steven hat sehr viel Übersicht auf dem Eis und ein wahnsinnig gutes Auge für die Mitspieler.“
Bleibt also Kacper Guzik außen vor. Wobei das Leben im Eishockey mitunter ja recht schnell gehen kann. Im Tilburg-Spiel bekam nämlich Steven Tarasuk einen Puck an den Kopf, bat am Samstag um eine Pause im Gastspiel am Sonntag in Duisburg. Also war doch wieder Platz für den Polen im Kader. „Das kam auch für Kacper überraschend“, sagt Dave Rich.
Saale Bulls: Kacper Guzik trainiert voll mit
Das ist genau der Grund, warum Guzik im Training weiter voll integriert ist. „Er trainiert ganz normal weiter mit, um sich fitzuhalten“, sagt Rich. Denn manchmal wird man eben schneller gebracht, als man es selbst erwartet.
Tarasuk wird am Wochenende übrigens wieder auf dem Eis stehen. Die Bulls haben dann nur ein Spiel, gastieren am Sonntag beim ärgsten Verfolger Hannover Scorpions.
(mz)