Playoffs in der Eishockey-Oberliga Der Meister steht vor dem Aus: Was läuft schief bei den Saale Bulls?
Halle (Saale)/MZ - Im Rekordtempo stürmten die Saale Bulls am Dienstagabend vom Eis. Nachdem Spiel drei der Viertelfinalserie gegen die Eisbären Regensburg sein plötzliches Ende gefunden hatte, waren sämtliche Spieler innerhalb weniger Minuten in der Kabine.
Reden wollte vom Meisterteam des Nordens auf dem Weg dorthin niemand. Zu bitter war diese Niederlage, die den halleschen Eishockey-Oberligisten an den Rand des Saisonendes befördert hat. 1:2 unterlagen die Bulls nach Verlängerung, liegen in der Serie mit dem gleichen Ergebnis zurück. Nur mit zwei Siegen am Freitag in Regensburg und am Sonntag in Halle darf der Traum von der DEL2 weitergeträumt werden.
Saale Bulls zeigen gegen Regensburg zu wenig Leidenschaft
Die Entscheidung fiel im Eisdom zwar erst in der sechsen Minute der Extrazeit. Verloren hatten die Bulls das Spiel zu großen Teilen aber bereits in den ersten beiden Spieldritteln. Das sah auch Coach Ryan Foster so, der sich nach kurzer Ansprache an das Team zur Analyse der Niederlage stellte: „In den ersten 40 Minuten waren wir gar nicht gut. Da hat die Leidenschaft völlig gefehlt.“
Wie schon beim 1:5 im ersten Heimspiel am Freitag spielten die Bulls schwach, wirkten gehemmt. Kaum eine Kombination gelang, Chancen waren rar. Von der Souveränität, mit der die Mannschaft fast mühelos zur Meisterschaft in der Hauptrunde gestürmt war, war nichts mehr zu sehen. „Ich verstehe nicht, warum wir so aufgetreten sind“, rätselte Foster.
Erklärungsansätze: Womöglich hat der Corona-Ausbruch kurz vor Saisonende den Rhythmus nachhaltig gestört. Vielleicht ist auch die Last der Aufstiegserwartung in den Playoffs zu groß. Definitiv machen die Regensburger mit ihrer kompakten Verteidigung den Bulls das Leben schwer. Dazu fehlt nach den Ausfällen von Dennis Schütt, Pascal Grosse und im Spielverlauf auch Philipp Halbauer gerade in der Verteidigung Substanz.
Saale Bulls fehlen in Playoffs wichtige Veriteidiger
Allerdings zeigte das Heimteam nach dem 1:1 durch Tatu Vihavainen zu Beginn des dritten Drittels, dass es doch geht. Plötzlich dominierten die Bulls, hätten das Spiel mit etwas Glück drehen können. Was den schwachen Auftritt zuvor nicht verständlicher macht.
Klar ist: Raum für ein weiteres dürftiges Spiel gibt es nicht mehr. „Wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand“, betont Foster. „Um das fünfte Spiel zu erzwingen, müssen wir viel besser sein. Wir brauchen am Freitag die gleiche Einstellung wie am vergangenen Sonntag.“ Da gewannen die Bulls 4:2 in Regensburg. Es war der bisher einzig gute Auftritt in der Serie.