Klassenerhalt nun in Reichweite Syntainics MBC atmet nach Erfolg im Kellerduell durch
Die Basketballer aus Weißenfels feiern im Abstiegs-Gipfel gegen Heidelberg vor heimischem Publikum einen ganz wichtigen Sieg und machen einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Weissenfels/MZ - Es war eine Umarmung, die symbolisch für die Erleichterung stand. Wenige Sekunden nach dem Schlusspfiff des Abstiegs-Gipfels zwischen dem Syntainics MBC und Heidelberg herzte Geschäftsführer Martin Geissler den MBC-Profi Kostja Mushidi auf dem Parkett. In ihren glänzenden Augen war zu sehen, wie die Anspannung abfiel. Weißenfels hatte es geschafft, mit 104:97 gewonnen und damit einen riesengroßen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga (BBL) gemacht.
„Der Druck war auf jeden Fall da“, sagte Kostja Mushidi am Freitagabend in der Stadthalle Weißenfels. „Wir wussten, dass es eine schwierige Partie für uns wird. Das war ein Vier-Punkte-Spiel. Und jeder hat etwas dazu beigetragen, dass wir dieses Spiel gewinnen.“ Mit dem neunten Saisonsieg beendete der Syntainics MBC seine Niederlagenserie von zuvor fünf Pleiten in Folge und stoppte den Negativlauf. „Dieser Sieg“, sagte Kostja Mushidi, „war ein riesengroßer Brustlöser für uns.“
Callison eiskalt
Die Anspannung war groß gewesen im Vorfeld des Spiels. Schließlich hatten die Konkurrenten im Abstiegskampf am vergangenen Wochenende allesamt gewonnen, der Syntainics MBC dagegen deutlich verloren (die MZ berichtete). Weißenfels drohte noch einmal äußerst ernsthaft in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelt zu werden. Entsprechend nervös begann die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic gegen Heidelberg auch. Im Laufe des ersten Viertels legte sich das aber. Weißenfels kam ins Laufen und führte nach dem ersten Spielabschnitt schließlich deutlich mit 31:18.
Im zweiten Viertel konnte Heidelberg den Rückstand verkürzen. Zur Halbzeit lagen die Wölfe mit fünf Zählern vorn (59:54). Die 2700 Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels sahen eine offensiv geprägte Partie, in der Jhonathan Dunn sein Comeback nach seiner Rückenverletzung feierte. Acht Punkte gelangen dem US-Amerikaner. Bester Werfer des Syntainics MBC war wieder einmal Spielmacher Charles Callison mit 27 Punkten. Kostja Mushidi stellte mit 20 Punkten seine Saisonbestleistung ein. Auch Chris-Ebou Ndow punkteten mit 15 Zählern zweistellig, sicherte sich zudem acht Rebounds. Außerdem wurde Routinier John Bryant zu einem wichtigen Faktor: Dem Kapitän gelangen 13 Punkte und zehn Rebounds gegen Heidelberg.
Der Abstiegs-Gipfel blieb auch nach dem Seitenwechsel umkämpft. Weißenfels aber gab seine Führung nicht ab. Heidelberg blieb dran. Die Schlussphase wurde spannend. Entscheidend am Ende: die starke Arbeit im Kampf um die Rebounds des Syntainics MBC und der eiskalte Anführer Charles Callison. „Er ist ein unglaublicher Aufbauspieler für uns“, sagte dann auch Kostja Mushidi. Aber: „Jeder hat etwas dazu beigetragen, dass wir dieses so wichtige Spiel gewinnen. Das war ein Teamerfolg.“
Mushidi blüht auf
Und doch war auch seine persönliche Geschichte eine der entscheidenden. Denn bislang hatte Kostja Mushidi, vor der Spielzeit als konstanter Leistungsträger eingeplant, oft enttäuscht. „Ich habe unter meinen Erwartungen gespielt und konnte nicht das abrufen, was ich kann“, gab er selbstkritisch zu. „Deshalb war dieses Spiel auch für mich selbst ein Brustlöser.“ Deshalb auch der erleichterte Jubel mit Geschäftsführer Geissler.
„Das war ein sehr wichtiger Sieg“, sagte auch Cheftrainer Predrag Krunic. „Gratulation an unsere Spieler für eine sehr engagierte und kämpferische Leistung. Sie haben gekämpft und sind als Mannschaft aufgetreten. Wir hatten offensiv einen guten Rhythmus und haben das Spiel kontrolliert. Ein herzlicher Dank geht an unsere Fans, die das gesamte Spiel wie eine Eins hinter uns gestanden und uns extra Impulse gegeben haben.“
Durch den Erfolg konnte Weißenfels seinen Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf zwei Siege ausbauen. Vier Partien bleiben noch. Weiter geht es bereits am Dienstagabend (Beginn: 20 Uhr) in Würzburg. „Es ist noch nicht vorbei“, gab Kostja Mushidi die Richtung vor. „Wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen weitermachen und versuchen, noch so viele Siege wie möglich zu holen.“ Damit der Klassenerhalt bald auch rechnerisch fix ist.