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MBC gegen Oldenburg MBC gegen Oldenburg: Fan im Zwiespalt

Von andreas richter 17.03.2014, 20:55
Oldenburg trifft Weißenfels. Maik Habelt - hier am Sonnabend mit dem Wolf in der Stadthalle - hat ein Herz für beide Basketballclubs.
Oldenburg trifft Weißenfels. Maik Habelt - hier am Sonnabend mit dem Wolf in der Stadthalle - hat ein Herz für beide Basketballclubs. michael thomé Lizenz

weissenfels/MZ - Ein bisschen hat er nach der ersten Hälfte noch auf ein Wunder gehofft.

Am Sonntag spielt der MBC in Braunschweig. Da der MDR umfangreich vom Spiel berichten will, beginnt die Partie bereits um 15 Uhr. Auf Grund der großen Nachfrage zur Auswärtsfahrt hat der Fanclub Alphawölfe den Bus von 50 auf 70 Plätze aufgestockt. Wer noch Interesse hat, sollte sich schnellstmöglich bei den Alphawölfen melden. Los geht es am 23. März, 10.30 Uhr, an der Stadthalle. Kontakt: [email protected] oder ab 19.30 Uhr: 0152/57 06 60 81

Da sitzt Maik Habelt am Sonnabendabend in der Weißenfelser Stadthalle. Gerade hat der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) nach starker Leistung einen 15-Punkte-Vorsprung gegen die EWE Baskets Oldenburg vorgelegt. Und den Oldenburger Maik Habelt im Zwiespalt der Fan-Gefühle zurückgelassen.

Gute Erinnerungen

Denn Maiks Herz schlägt für beide Erstliga-Teams. Wie es den Norddeutschen zur mitteldeutschen Basketball-Hochburg verschlagen hat? Die Geschichte fängt in jenem für den Weißenfelser Basketball so schicksalhaften Jahr 2004 an. Die Weißenfelser werden Europapokalsieger, müssen zugleich Insolvenz anmelden und zwangsweise in die Regionalliga. Nach dem Europacup-Sieg spielen die Oldenburger beim MBC. Unter den Fans ist auch Maik Habelt. „Ich habe an dieses Spiel nur gute Erinnerungen. Wir wurden richtig nett begrüßt und trotz der sportlichen Rivalität haben sich schnell erste Kontakte mit den einheimischen Fans entwickelt“, blickt der heute 28-Jährige zurück.

Seit jenem Spiel in Weißenfels sollten sich die Wege Habelts mit Weißenfelser Fans immer wieder kreuzen. So wie im Februar 2008. Der MBC spielt in der zweiten Bundesliga Pro A bei den Bremen Roosters. Dort lernt Maik Habelt eine Familie aus Teuchern näher kennen. Eine Begegnung, aus der sich eine Freundschaft entwickelt, die bis heute hält.

Seit jenen Jahren kommt Habelt, wenn es der Spielplan der Oldenburger erlaubt, immer wieder zu Spielen des MBC. Mittlerweile kennt er viele Wölfe-Fans persönlich, sind freundschaftliche Kontakte entstanden. In dieser Saison hat er den MBC schon bei Auswärtsspielen in Hagen und Bremerhaven unterstützt. In Weißenfels war er bei den Spielen gegen Würzburg und Alba Berlin dabei. „Das ist ein toller Verein mit tollen Fans“, schwärmt Habelt.

Herz schlägt für Oldenburg

Das zeigt am Sonnabend auch das Spiel gegen den deutschen Vizemeister. Habelt ist natürlich da, wenn seine beiden Lieblingsmannschaften gegeneinander antreten. Übernachtet hat er bei der befreundeten Familie in Teuchern. Wenn der MBC gegen die EWE Baskets spielt, dann ist der gebürtige Mecklenburger allerdings doch ein klein wenig mehr Oldenburger. „Oldenburg gewinnt knapp. Wir brauchen schließlich noch Punkte, um vor den Playoffs unter die ersten Vier zu kommen und uns das erste Heimrecht zu sichern“, sagt er noch vor Spielbeginn.

Und hofft nach der Hälfte eben auf jenes Wunder, das dem Gast doch noch den Sieg beschert. „Hut ab vor den Weißenfelsern“, sagt er allerdings schon zur Pause. Und spricht nach dem 99:87 am Ende von einem verdienten Sieg der Gastgeber.

Viel Zeit, die Niederlage in Weißenfels zu verdauen, bleibt ihm allerdings nicht. In der Nacht geht es im Fanbus rund fünf Stunden zurück ins niedersächsische Oldenburg. Schon am Sonntagmittag ist er dann als Organisator beim Spiel der Jugend-Basketball-Bundesliga dabei. Und am frühen Abend ist er wieder als Teambetreuer unterwegs. Die Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB bestreitet ihr erstes Playoff-Spiel in der zweiten Bundesliga Pro B. Und da gibt’s am Ende des Tages doch noch Grund zur Freude. Immerhin gewinnen die Oldenburger gegen Langen 78:73.